Tikal

Der grosse Jaguar-Tempel

21. November 2009 

Heute besuchen wir ein weiteres Weltkulturerbe und die scheinen meist mit frühem Aufstehen verbunden zu sein: heute heißt das 4 Uhr in der Früh. Der Bus sollte nämlich eigentlich um 4:30 Uhr kommen, aber wie das hier immer so ist: es ist 4:30 Uhr, alle Touristen stehen abfahrtbereit da und wer ist nicht da? Der Bus. Um kurz vor 5 kommt er dann angerollert und es geht los. Wir kommen pünktlich um kurz vor 6 an der Schranke an und sind fast die ersten in Tikal. Wir laufen zu den Pyramiden auf dem Hauptplatz. Der Wald liegt noch völlig im Nebel und wir sind die einzigen hier. Der Weg zu den Pyramiden ist recht weit und Tikal liegt mitten im Dschungel und sogar die einzelnen Tempel und Ruinen liegen relativ weit auseinander. Als wir am Gran Plaza ankommen, liegen die Ruinen noch völlig im Nebel und man gerade so die Spitze erkennen. Hier steht der Tempel des Großen Jaguars, der das Sinnbild der Mayawelt darstellt. Außerdem steht ihm gegenüber der Maskentempel und es gibt eine kleine und eine große Akropolis. Die große war wahrscheinlich die Residenz der Herrscher.


Puhhh, ganz schoen steil

Wir gehen erst mal weiter zum Tempel IV, wo man einen wunderschönen Blick auf den Sonnenaufgang haben soll. Leider herrscht heute echt viel Nebel und man sieht gar nichts von hier oben. Irgendwann kommt einer der Parkwächter und meint, das lichtet sich noch, wir sollen nur ein wenig Geduld haben. Lange sieht es nicht so aus, aber am Ende behält er doch recht. Nach einer Stunde wartens erscheint auf einmal ein Tempel aus dem Nebel, das sieht völlig unwirklich aus. Dann senkt sich der Nebel nochmals, um sich dann vollständig zu heben und man sieht auch die anderen Tempel aus dem Dschungel aufragen. 

Nun machen wir uns mal auf den Weg Tikal zu erkunden. Wir laufen erst mal zu Ruinen, die ein wenig weiter weg liegen und hoffen, bei unserer Rückkehr den Gran Plaza im Sonnenlicht zu finden. Die abgelegeneren Ruinen sind zwar nicht so spektakulär, aber wir sehen ein paar Spinnenaffen. Die haben, für ihren Körperbau, extrem lange, dünne Arme und Beine und daher kommt wohl auch der Name Spinnenaffen. Die Äffchen turnen in den Baumkronen herum und wir können einen echt guten Blick auf sie erhaschen. Weiter entfernt hören wir Brüllaffen. Also, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass sind Jaguare, die da brüllen. Aber es sind tatsächlich nur die Affen.


Dann gehen wir zurück zum Hauptplatz und nun liegen der Jaguar- und der Maskentempel in strahlendem Sonnenschein da. Wir besteigen den Maskentempel (hier wurden mittlerweile Holztreppen gebaut, damit man den Stein der Pyramiden nicht mehr so belastet, aber steil ist es trotzdem noch) und genießen den Ausblick auf die Gebäude drumherum. Hier in Tikal gibt es sieben Zwillingstempel, die gegenüber voneinander liegen und das ist einzigartig für Tikal, keine andere Mayastätte hat diese. 

Nach dem Abstieg kraxeln wir auf die kleine Akropolis und dann auf die große. Dahinter führt der Weg zu einem weiteren Tempel, auf den ebenfalls Holztreppen führen. Der Aufstieg ist richtig steil und hoch und echt nix für Leute, die nicht schwindelfrei sind. Als Jens oben ankommt, zittern ihm erst mal die Knie, weil der Aufstieg so anstrengend war und oben kein Geländer ist und es extrem steil und tief runter geht. Wir sitzen kurz oben, aber da unser Bus schon wieder in einer Stunde zurück geht und wir noch ein paar andere Ruinen sehen möchten, machen wir uns bald auch wieder auf den Weg nach unten.

Zum Abschluß schauen wir uns noch den Platz der Sieben Tempel an und dann noch die Verlorene Welt. Dort sehen wir dann sogar noch ein paar Brüllaffen, die im Baum hin und her schwingen und in ihr Frühstück vertieft sind. 

Leider müssen wir uns dann auch schon wieder auf den Rückweg machen - die 6 Stunden hier sind wirklich wie im Flug vergangen.
 

Nachdem wir in Flores ankommen, genießen wir noch ein wenig unsere Terasse und den wunderschönen Seeblick. Außerdem versuchen wir noch herauszubekommen, wann morgen der Bus nach Cobán fährt und wie viel er kostet. Hier möchte einem natürlich jeder ein Ticket verkaufen, aber wir möchten uns den Agenturzuschlag sparen und es lieber direkt morgen im Bus kaufen.  Als wir im Restaurant sind, fragen wir die Wirtin nach einem Bus. Sie fragt erst mal bei ihrem Nachbarn, der praktischerweise eine Agentur hat, aber dann beugt sie sich zu uns runter und flüstert uns zu, dass es ja auch noch den normalen Bus gibt und der wäre viel billiger - soll wohl der Nachbar nicht hören. Naja, nachdem wir jetzt von drei verschiedenen Leuten gehört haben, dass der Bus so um 6 Uhr fahren soll, versuchen wir es morgen einfach mal um diese Uhrzeit am Busbahnhof.
 

(Autor: Daniela)