Chachapoyas

Kuelap

14. Juli 2009 

Wir kommen um 5 Uhr morgens in Chachapoyas an und laufen völlig verschlafen in Richtung Plaza de Armas, um ein Hostel zu finden. Das, was wir uns eigentlich ausgesucht hatten, ist schon voll und ein anderes, was uns empfohlen wurde, gefällt uns nicht wirklich gut (die haben auch kein matrimonial, sondern nur zwei Einzelbetten). Also ziehen wir weiter und bekommen ein nettes Zimmer in einem anderen Hostal direkt am Plaza de Armas gezeigt. Nachdem wir den netten Herrn noch ein wenig runterhandeln konnten, beschließen wir, das Zimmer zu nehmen. Als erstes kriechen wir ins Bett und schlafen noch mal bis mittags durch. So eine Nacht im Bus schlaucht doch ganz schön.
 

Anschließend gehen wir erst mal zur Touristeninfo, um einige Informationen zu bekommen. Hier in der Gegend gibt es sehr viele Ruinen und Überbleibsel längst vergangener Kulturen und wir wollen in den nächsten Tagen einiges besuchen. Da die Touren so teuer sind, wollen wir versuchen auf andere Art hinzukommen. Das ist leider gar nicht so einfach, aber in der Touristeninfo treffen wir noch ein Pärchen, die auch hinwollen und die beiden fragen uns, ob wir nicht ein Taxi teilen wollen. Da wir noch mal rumlaufen wollen und ein paar Infos einholen wollen, beschließen wir uns um 18 Uhr zu treffen. Wir klappern also ein paar Tourveranstalter ab, aber die sind wesentlich teurer als wenn man sich en Taxi zu viert teilen möchte. Somit ist das Taxi doch eine gute Idee.
 

Wir treffen die beiden noch mal später am Abend und machen schon mal was mit einem Taxifahrer aus. Anschließend gehen Jens und ich ins Restaurant Mari Pizza, was von unserem Reiseführer hochgelobt wird und echt ganz gut ist.
 

(Autor: Daniela)


Kuelap

15. Juli 2009 

Heute fahren wir nach Kuélap, das ist eine von einem Wall umgebene Stadt drei Stunden Fahrt von hier. Eigentlich hatten wir uns mit Luciana und Sebastian verabredet, damit wir uns ein Taxi teilen können, was 30 Sol pro Person kostet plus einen Führer in Kuélap für 5 Sol pro Person. Als wir am Plaza de Armas auf die beiden warten, spricht uns der Besitzer einer Touragentur (bei der wir gestern waren und der uns das gleiche für 60 Sol angeboten hat) an und meint, dass er noch Plätze frei hat: für 30 Sol, die Fahrt inklusive Führer. Super, er hat sogar noch vier Plätze frei. Und wir warten ungeduldig, dass die beiden Argentinier auftauchen bevor die Tour losfährt. Sie kommen auch genau im richtigen Moment und wir zahlen noch schnell und schon geht es los.
 

Unser Guide ist super und er fängt schon gleich auf der Fahrt an uns über Kuélap zu erzählen. Die Kultur, die die Stadt angelegt hat, heißt Chachapoya und sie haben die Stadt zwischen 400 und 1.200 nach Christi angelegt (sie wurde immer wieder erweitert). Die Länge beträgt fast 500 Meter und die Breite liegt bei circa 100 Metern. Die Stadt ist komplett von einem hohen Wall umgeben und ist somit sehr schwer einzunehmen, es gibt lediglich drei Eingänge, die über eine Art natürliche Treppe nach oben ins Innere der Festungsstadt geführt haben. Im Inneren befinden sich sehr viele Ruinen, vor allen Dingen die Grundmauern der Wohnhäuser sind noch sehr gut erhalten. Die Grundrisse sind fast durchgängig rund und alles ist von Pflanzen überwuchert. Das gibt einem das Gefühl, dass man einer der ersten Menschen ist, die Kuélap besuchen und die Stimmung ist sehr mystisch. Natürlich sind wir nicht die ersten, aber Kuélap hat wesentlich weniger Besucher als Machu Picchu (ungefähr 30 bis 40 am Tag) und bis fast zum Ende ist unsere Gruppe fast die einzige, die wir sehen.


Kuelap

Die Chachapoyas wurden im Jahre 1.400 von den Inkas unterworfen und die Inkas haben dann große Gruppen Chachapoyas in andere Regionen umgesiedelt und Inkas sind im Gegenzug in Kuélap eingezogen. Die letzten 700 Jahre war Kuélap verlassen und als es von Archeologen erforscht wurde, haben sie Körper gefunden, die unbegraben herumlagen. Man vermutet, dass es entweder einen Überfall gab und viele der Einwohner getötet wurden oder vielleicht wurden sie auch von einer Suche heimgesucht. Aber im Grunde sind das alles nur Vermutungen. 

Auf der Rückfahrt werden wir aufgehalten: die einzige Zufahrtsstraße ist für die nächsten zwei Stunden gesperrt und wir fahren zurück ins nächste Dörfchen und gehen alle zusammen was trinken. Wir sind eine lustige Truppe: ein argentinisches und ein australisches Pärchen und eine litauische Familie mit einem kleinen Jungen und wir zwei. Somit vergeht die Zeit beim Quatschen im Flug und wir können dann auch irgendwann weiterfahren.
 

Wir sitzen vorne und unterhalten uns mit dem Fahrer ein wenig. Er arbeitet als Chauffeur für eine Transportfirma und er erzählt, dass er pro Tag 5 Euro verdient, was im Moment gerade mal 150 Euro macht. Er arbeitet jeden Tag  in der Woche, ohne Ferien. Das ist wirklich hart und für uns irgendwie unvorstellbar.
 

(Autor: Daniela)


Die Sarkophage von Karajia

16. Juli 2009 

Bevor wir uns morgen Richtung Grenze aufmachen, wollen wir uns noch die Sarkopharge von Karajias anschauen. Da wir ein wenig Geld sparen wollen und deshalb keine teure Tour machen wollen, fahren wir zuerst mit einem Colectivo nach Luya, steigen dort in ein weiteres Colectivo um und kommen schließlich in Cruzpata an. Die beiden Fahrten waren grauenhaft, der erste ist mit quietschenden Reifen um jede Kurve gefahren und der zweite war noch verrückter und hat vor jeder Kurve noch mal extra Gas gegeben, damit er um die Kurve driften kann. Als es dann aber geradeaus geht, schleicht er sich was zurecht (vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass es bei den Fahrten immer steil in die Tiefe ging neben der Straße). In Cruzpata angekommen, müssen wir noch einen Kilometer laufen. Dieser Kilometer hat es aber in sich, es geht steil bergab (und was wir runterlaufen, müssen wir auch wieder hochlaufen). Wir laufen und laufen und irgendwann kommen wir endlich unten an, laufen noch um eine Felsnase und sehen die Sarkophage oben im Berg hängen. Sie sind in Form von menschlichen Figuren gestaltet und es stehen sechs Stück nebeneinander. Irgendwie ist es schon schön und auch beeindruckend, aber wir hätten dafür wahrscheinlich nicht die ganze Fahrt aus uns genommen.
 

Der Rückweg wird wesentlich angenehmer, denn die Fahrer sind wesesntlich relaxter und fahren langsamer. Als wir wieder in Chachapoyas ankommen, beschließen wir in ein Restaurant zu gehen, was uns unser Fahrer gestern empfohlen hat: La Real Cecina. Cecina ist ein für diese Region typisches Gericht, was aus in der Sonne getrocknetem Rindfleisch, welches dann gebraten wird besteht. Ich bestelle mir die klassische Variante, einfach gebraten, Jens bestellt sich, das Fleisch in einer Panade gebraten. Das Essen ist wirklich richtig lecker.
 

Anschließend gehen wir zurück ins Hotel, schauen ein wenig Dr. House und packen unsere Sachen.
 

(Autor: Daniela)