19. Oktober 2007
Heute steht ein weiteres Unesco Weltkulturerbe auf unserem Programm: das Kloster der Dreifaltigkeit und des heiligen Sergius in Sergiev Posad. Im Gegensatz zu den Kloestern in Vladimir und Suzdal ist dieses Kloster noch in Betrieb und es sind hunderte von glaeubigen Russen und Priestern da. Die russischen Priester tragen lange, schwarze Kutten und oft lange Baerte und sehen irgendwie mittelalterlich aus. Um so lustiger ist es, zu sehen, dass viele mit Handys rumlaufen und SMS schreiben. In einer kleineren Nebenkirche stehen mindestens dreissig Russen an, um vor dem Sarg des Sergius zu betten und diesen auch zu kuessen. Hier ist es sehr ueblich, dass vor den Bildern von Heiligen in den Kirchen Glasscheiben davor sind, da die Leute diese Bilder kuessen. Ich will nicht wissen, wie schnell sich da ein Herpesvirus verbreitet. Das Kloster ist wunderschoen und es herrscht eine erhabene Athmosphaere, ich finde Orte, an denen sich viele Glaeubige versammeln und ihre Wuensche gen Himmel schicken, sind immer etwas besonderes und strahlen Ruhe und Kraft aus. Nachdem wir noch die Hauptkirche mit ihren suessen, blauen Tuermchen verziert mit goldenen Sternen von innen besichtigt haben, verlassen wir das Kloster und wollen etwas essen.
Gar nicht so einfach mit unseren ausgefeilten Russischkenntnissen - ueberall gibt es nur russische Menuekarten und die Englischkenntnisse der Bedienungen reichen zum Uebersetzen nicht aus. Wir entscheiden uns schliesslich fuer ein tuerkisches Restaurant, da kennt man ja die Namen der Gerichte von zu Hause. Jens ist einen Kebabspiess und ich Casar’s Salad (ok, nicht sehr tuerkisch, aber ich hab wenigstens verstanden, was es ist) und Kartoffeli dazu. Da ist die russische Bezeichnung auch selbstredend.
Wir fahren dann nach Moskau zurueck und wollen uns den Roten Platz bei Nacht anschauen. Wir sind ueber die Schoenheit begeistert. Der Platz sieht aus, wie im Maerchen. Aber schaut’s Euch einfach selbst an! Bilder sagen mehr als tausend Worte.
Als wir dann zum Bahnhof zurueckgefahren sind, haben wir leider den falschen Metroausgang genommen und standen am Bahnhof gegenueber. Strasse ueberqueren ist nicht, da vierspurig in jede Richtung, superviel Verkehr und in der Mitte ist auch noch ein schicker Gruensteifen, der mit einem hohen Zaun umgeben ist. Also wieder in die Metro. Wir laufen und laufen und laufen unterirdisch, gehen hoch und sind immer noch vor dem gleichen Bahnhof nur weiter unten. Wir beschliessen doch oberirdisch zu bleiben, da die Orientierung viel leichter faellt und prompt sehen wir eine Unterfuehrung. Jetzt aber schnell, russische Zuege fahren ueberpuenktlich ab und wir wollen noch Reiseproviant (Bier und Wasser) kaufen.
(Autor: Daniela)