7. Oktober 2009
Gegen 11 Uhr kommen wir in Buenos Aires am Busbahnhof an. Wir wollen auf dem schnellsten Weg ins Hostel, was jedoch durch inkompetente Auskünfte der Touristeninfo und der Touristenpolizei erschwert wird. Wir kämpfen uns dennoch durch den Großstadtjungle und erreichen unser Hostel. Das Hostel ist ein einem wunderschönem Viertel gelegen mit unzähligen kleinen Cafes und Restaurants.
Der Hostelbesitzer ist ein Fußballverrückter und er kann uns angeblich Karten für das Länderspiel Argentinien gegen Peru besorgen. Das wäre echt geil!
Wir machen von einem der wunderrschönen Cafes gleich gebrauch und gehen Mittagessen. Das Essen ist super und die Portionen sind riesig, riesig und billig!
Mit vollem Magen schließen wir noch eine kleine Stadttour an und legen einige Kilometer in der Innenstadt zurück. Buenos Aires ist echt eine schöne Stadt und erinnert an Madrid oder Barcelona.
Gegen Abend belegen wir den Computer im Hostel und nutzen das kostenlose Internet um einige Sachen zu erledigen. Hauptsächlich wollen wir mal einen Kassensturz machen und müssen feststellen, dass wir erheblich weniger Geld haben als wir angenommen hatten. Upps! Aber egal, irgendwie wird das schon werden.
Leider ist der Computer nicht der schnellste und das Einstellen der Berichte muss bis morgen warten.
(Autor: Jens)
8. Oktober 2009
Nach langer Zeit (7 Wochen) werden wir den heutigen Tag dem Update unserer Webseite widmen.
Daniela stellt Berichte ein, während ich durch die Stadt renne, auf der Suche nach einem USB-Kabel das direkt an unsere Kamera angschlossen werden kann. Unser Kartenlesegerät weigert sich nämlich die SD-Karten zu lesen. Aber die Bilder müssen auf unsere Festplatte, da wir keinen Platz mehr auf den Karten haben.
Nachdem ich ein völlig überteuertes Kabel gekauft habe, funktioniert, auch unser Lesegerät wieder. Scheiß Technik! Den Rest des Tages machen wir also nichts anderes als stundenlang Berichte einstellen. Ich koche und als ich fertig bin, ist Daniela auch soweit mit den Berichten fertig. Viel Spaß beim Lesen!
(Autor: Jens)
9. Oktober 2009
Heute beginnen wir so richtig mit dem Sightseeing in Buenos Aires. Als erstes fahren wir mit der Metro zum Museo Evita, wo die Geschichte von Evita Perón von ihrer Kindheit, über ihre Jugend und ihre Ehe mit Präsident Juan Perón bis zu ihrem Tod mit vielen persönlichen Stücken (Kleider, Briefe, Bücher, etc.) nachgestellt wird. Das Museum ist wirklich interessant und gut aufbereitet und es läuft kein einziges Mal "Don't cry for me Argentina".
Danach suchen wir erst mal den hiesigen Carrefour auf und kaufen ein paar Sachen zum Kochen ein. Wir finden supergünstiges Käsefondue, somit ist klar, was es heute zum Abendessen gibt. Dann geht es ins Malba-Museum, ein kleines, aber interessantes, Museum für moderne Kunst. Hier gibt es unter anderem eine Videoinstallation mit Kreiseln zu bewundern, die echt klasse ist. Weiße und schwarze Kreisel kreisen umeinander und scheinen miteinander zu kämpfen. Die Weißen sind die Guten und die Schwarzen die Bösen, und Weiß gewinnt natürlich.
Unser nächstes Ziel ist der Recoleta-Friedhof, eine der Top-Sehenswürdigkeiten ins Buenos Aires und hier sind auch die meisten Touristen, die wir bisher in der Stadt gesehen haben. Wir befinden uns vielleicht fünf Meter neben dem Eingang um die Ecke rum, laufen aber in die falsche Richtung und umrunden somit ein Mal den ganzen Friedhof bis wir endlich den Eingang finden. Geschafft, wir sind auf dem Friedhof und schauen uns die beeindruckenden Mausoleen an. Manche Lebenden haben nicht so Häuser wie die Toten hier! Alles aus Marmor und mit steinernen Engeln verziert. Wir besuchen natürlich auch das Grab von Evita, die hier seit den 70ziger Jahren begraben liegt. Sie ist bereits in den 50zigern gestorben, aber ihre Leiche wurde vom damaligen Militärregime nach Italien gebracht und dort unter falschem Namen beerdigt. Man wollte wohl den Personenkult um Evita vermeiden (wir haben ein Video von ihrem Trauerzug gesehen, wo Tausende von Menschen auf der Straße waren).
Zum Abschluß unserer heutigen Sightseeing-Tour gehen wir ins El Ateneo, das ist ein sagenhafter Buchladen, der sich in einem alten Theater befindet. Die Bücherregale finden sich teilweise in den Logen und die Decke ist immer noch so großartig wie in einem Theater bemalt. Der Buchladen wurde von der englischen Zeitung "The Guardian" zum zweitschönsten Buchläden der Welt gewählt! Wir vertreiben uns hier also ein wenig die Zeit, bewundern ein paar Bücher und stöbern noch ein wenig in einigen Reiseführern rum. Wir wollen noch ein wenig planen, was wir mit unserer restlichen Zeit anfangen bis wir nach Hause fliegen.
Den Abend verbringen wir im Hostel, kochen was leckeres und quatschen mit ein paar Leuten.
(Autor: Daniela)
10. Oktober 2009
Die vom Hostel organisierten Fußballtickets sind immer noch nicht da, aber mit südamerikanischer Gelassenheit wird das vielleicht noch was. Wir schauen uns auf jeden Fall erst mal das Spiel Deutschland gegen Russland an und sterben tausend Tode vor dem Fernseher. Jens schimpft zwischendurch sogar so laut und wütend über den Schiedsrichter, dass einer der Hostelgäste besorgt ins Zimmer schaut, ob wir uns streiten. Nein, Jens muss nur dem Schiedsrichter und den Spielern ein paar Anweisungen geben. Nachdem die 90 Minuten endlich geschafft sind, sind wir auch völlig geschafft und brechen in Jubel aus.
Unsere Karten für das Fußballspiel kommen auch endlich an und wir machen uns spätnachmittags mit Hugo und den anderen, die auch zum Spiel gehen, auf. Wenn ich spätnachmittags meine, dann meine ich eher zu spät. Wir gehen um viertel vor sechs aus dem Haus, müssen dann ewig bis zum Auto laufen, dann ewig durch die Stadt fahren (das River-Stadium ist auf der anderen Seite des nicht gerade kleinen Buenos Aires) und dann noch mal ewig vom Parken zum Stadium laufen.
Wir kommen eine geschlagene Viertelstunde zu spät! Und da wir die billigsten Plätze, sprich Stehplätze, haben, sind die Gänge und alles so voll, dass wir nicht mehr auf die Tribüne kommen. Nach ein wenig Gerangel und Gequetsche können wir uns doch hochkämpfen und ab dann das Spiel genießen. Argentinien ist nicht gerade überragend gegen den Tabellenletzten Peru und bekommt es in der ersten Halbzeit nicht hin ein Tor gegen Peru zu schießen. Das holen sie aber in der zweiten Halbzeit nach und die Argentinier sind nicht mehr zu halten vor Begeisterung. Auf einmal fängt der Weltuntergang an, es kommt ein gigantischer tornadoartiger Sturm auf, der durchs Stadion fegt und es regnet, wie ich es selten in meinem Leben gesehen haben. Ja, zum Glück ist das Stadium NICHT überdacht. Wir sind innerhalb von Sekunden patschnass und beschließen ein wenig Schutz im inneren des Stadiums zu suchen. Und da passiert's, ohne dass wir es richtig mitkriegen: Peru schießt ein Tor zum Unentschieden und Argentinien schafft es das Spiel noch mal zu wenden und schießt ebenfalls ein Tor und geht somit 2:1 in Führung. Jetzt ist hier unter der Tribüne die Hölle los und man kann froh sein, dass sich niemand vor Begeisterung von der Brüstung stürzt. Wirklich klasse. Die ganze Zeit wird jetzt gesungen und getanzt und so was wie "Wer nicht hüpft ist Offenbacher" gibt es hier wohl auch, wahrscheinlich "Wer nicht hüpft ist Peruaner".
Wir haben die anderen aus dem Hostel im Gewühl im Stadion verloren, also laufen wir einfach zum Auto und glückerlicheweise warten sie dort schon in einem geheizten Auto auf uns.
Zu Hause angekommen ziehen wir unsere völlig durchnäßten Klamotten aus und gehen total müde ins Bett. Was für ein aufregender Tag! Wir haben zur WM geschafft!!! Ach ja, Argentinien hat's noch nicht geschafft, die müssen noch mal am Mittwoch gegen Uruguay gewinnen.
(Autor: Daniela)
11. Oktober 2009
Erst mal schlafen wir heute richtig schön aus und dann schlendern wir noch ein wenig über einen Markt hier in San Telmo. Das Viertel ist echt schön und es gibt überall kleine Antiquitätenläden und Cafés. Danach laufen wir noch eine Runde zum Obelisken, dem Wahrzeichen von Bueons Aires und machen ein paar Fotos. Hier läuft die Avenida 9 de Julio entlang, eine der breitesten Straßen der Welt.
Abends gehen wir noch was essen und nutzen noch ein wenig das freie Internet. In der Nacht bekomme ich leider nur drei Stunden Schlaf, da unsere Zimmergenossen einen Kanon herunterschnarchen. Ich könnte die Wände hochgehen. Der eine schnarcht in einer Lautstärke von mindestens 200 Dezibel, der nächste untermalt das ganze mit regelmäßigem, leisem Geschnarche und ein dritter stimmt gelegentlich ein. Toll, wir haben hier ein gut aufeinander abgestimmtes Trio. Habe ich schon erwähnt, dass ich Dorms hasse?
(Autor: Daniela)
16. Oktober 2009
Wir haben letzte Nacht eigentlich nur noch mal in Buenos Aires geschlafen, da wir hofften, heute mit dem Zug nach Córdoba fahren zu können. Diese Hoffnung wird aber schnell zerstört, die Zugtickets seien bereits seit Wochen ausverkauft. Der Zug ist viel günstiger als der Bus, fährt aber nur zwei Mal in der Woche. Also nehmen wir doch heute Abend den Bus.
Da wir ja in Buenos Aires schon alles gesehen haben, was wir uns anschauen wollten, hängen wir heute ein wenig herum, gehen in der Sonne spazieren, schauen noch ein wenig Reiseführer im Buchladen durch und stöbern wieder im Internet (scheinen wir in letzter Zeit häufig zu machen).
Abends gönnen wir uns noch ein leckeres argentinisches Rindersteak und fahren dann zum Busbahnhof. Leider gibt es nur noch Fahrkarten für den Bus um 1 Uhr nachts, jetzt ist es 11 und wir müssen halt die zwei Stunden noch warten.
(Autor: Daniela)