8. Februar 2008
Heute machen wir uns auf nach Saigon. Nach einer Woche Strand fällt es uns schwer diesen idyllischen Flecken Erde zu verlassen. Aber wir wollen ja noch ein wenig mehr von Vietnam sehen.
Nach einer ereignislosen Fahrt kommen wir in Saigon an. Da wir kein Hotelzimmer vorgebucht haben, hoffen wir der Bequemlichkeit halber auf den ein oder anderen Schlepper, der uns was Günstiges anbietet. Aber wenn man sie mal braucht, ist natürlich keiner da! Bald wissen wir auch warum: die meisten Hotels sind ausgebucht, da ja gerade das Tet-Festival war. Aber nach ein wenig Suchen finden wir eine nette Bleibe und quartieren uns für die nächsten Tage dort ein.
Wir wohnen in einem Backpacker-Viertel und somit gibt es hier zig Bars, Cafés, Hotels, Touranbieter und Internetcafés. Die Versorgung für die nächsten Tage ist also gesichert.
(Autor: Daniela)
9. Februar 2008
Da wir heute zu bequem sind, Saigon zu Fuß zu erlaufen, mieten wir uns ein Moped. Nachdem Jens nun schon ein wenig Fahrpraxis in Ninh Binh, Mui Ne und Da Lat erwerben konnte, wagen wir uns in den verrückten Verkehr von Saigon: es gibt allein in Saigon 4 Millionen Motorräder!
Nachdem wir ein wenig um den Block gekurvt sind (ständig kommen einem Einbahnstraßen entgegen, das ist schlimmer als in Frankfurt), erreichen wir unser erstes Ziel: das Kriegsmuseum. Das ganze Museum ist dem Vietnamkrieg und seinen Folgen gewidmet. Es ist schon wahnsinnig, was die Amerikaner hier angerichtet haben. Es fielen mehr Bomben als im gesamten zweiten Weltkrieg, es wurden zig Tonnen Entlaubungsmittel abgeworfen, Napalmbomben wurden eingesetzt und es starben mehr Zivilisten (darunter sehr viele Frauen und Kinder) als Soldaten. Selbst heute leidet das Land noch unter den Spätfolgen und es kommen immer noch behinderte Kinder aufgrund des Einsatzes von Agent Orange zur Welt und es werden auch immer noch Menschen verletzt oder getötet, die auf versteckte Minen treten. Das Museum macht schon sehr nachdenklich, was Menschen sich gegenseitig antun können.
Es wird aber auch gezeigt, wie erfinderisch die Vietkong (so wurden die Kämpfer des kommunistischen Nordens genannt) waren. Sie haben die Versorgung über ein riesiges Tunnelnetz und den Ho-Chi-Minh-Pfad gesichert. Teilweise lebten die Menschen mehrere Monate in den engen Tunneln und es gab sogar Küchen und Operationssäle. Es ist wirklich beeindruckend, was diese Menschen getan haben, um zu überleben. Und im Endeffekt haben sie gesiegt, die Amerikaner mussten sich aus Vietnam zurückziehen.
Nachdem Museum sehen wir uns noch schnell die Kathedrale und das Rathaus von außen an. Nach so viel Sightseeing haben wir Hunger und beschließen, der spanischen Küche eine Chance zu geben. Wir bestellen jede Menge Tapas und sind begeistert: sehr lecker! Viel lieber würden wir jetzt natürlich selbst kochen. Wir haben keine Lust mehr auf das ständige Essen gehen.
Als wir aus dem Restaurant kommen, hat der Verkehr merklich zugenommen, aber Jens navigiert uns unter viel Gejammer meinerseits ("der hat uns fast umgefahren" und "fahr nicht so schnell" bei 20 kmh) sicher nach Hause.
(Autor: Daniela)
10. Februar 2008
Für heute haben wir uns vorgenommen, endlich wieder ein paar Berichte einzustellen und ein paar Dinge zu organisieren. Nach mehreren Stunden im Internet-Cafe haben wir es jedoch nicht geschafft, auch nur einen Bericht hochzuspielen. Schuld daran ist der Knissi, der uns ewig per Skype beschäftigt und uns anschließend mit einem Gästebucheintrag auch noch unter Druck setzt :-)).
(@Knissi: Mir ist keine bessere Ausrede eingefallen.)
Vielleicht morgen?
(Autor: Jens)
11. Februar 2008
Nach dem Frühstück schwingen wir uns aufs Moped und wollen unsere Flugtickets bei Bangkok Airways abholen. Erst sind wir am falschen Saigon-Center und im richtigen ist gerade ein Systemabsturz. Wir sollen unsere Tickets am Abflugtag am Flughafen abholen. Super! Das hätten sie auch schon auf ihrer Webseite schreiben können und wir hätten uns die Fahrerei gespart.
Na ja, jetzt sind wir in der Nähe des botanischen Gartens und dann schauen wir uns den eben an. Nachdem wir die 0,50 Cent Eintritt bezahlt haben, stellen wir fest, dass der botanische Garten ein Zoo ist. Bei unserem 2-stündigen Rundgang bedauern wir Elefanten, Tiger, Krokodile, Löwen, Giraffen, diverse Reptilien und andere Tiere. Artgerechte Haltung ist was anderes! Wir tuckern durch die Stadt, gehen Eis essen und suchen unser Hotel.
Wie eine Mopedfahrt durch Saigon aussieht haben wir gefilmt und ihr könnt es euch unten anschauen. Viel Spaß!
Dann noch einige Stunden ins Internet und endlich haben wir es geschafft: es gibt die ersten Vietnam-Berichte!
(Autor: Jens)
14. Februar 2008
Nachdem wir die letzten Tage immer so früh aufgestanden sind, schlafen wir heute erst mal richtig aus. Dann genehmige ich mir einen Hamburger zum Frühstück, bevor es anschließend kurz ins Internet Cafe geht. Nach dem vielen Surfen haben wir Lust auf ein bisschen Shopping und laufen zum Markt. Wir sind etwas über die nicht vorhandene Feilsch-Kultur erstaunt, das hatten wir uns anders vorgestellt. Keiner will mit uns handeln und die Vietnamesen scheinen eher sauer, wenn man es versucht. Letztendlich kaufen wir uns beide eine neue Kopfbedeckung. Daniela bekommt einen schicken Strandhut und ich eine neue Baseballkappe (die rote ist mittlerweile ziemlich blass).
Nach dem Einkauf entdecken wir ein kleines Cafe, in dem es leckere Fruchtcocktails (alkfrei) gibt. Gleich daneben ist ein herrlicher Pralinenladen und zur Feier des Tages (Valentinstag) kaufe ich Daniela ein paar Schokopralinen. Die Auswahl ist leicht, da der Laden heute den Umsatz des Jahres gemacht hat und fast restlos ausverkauft ist. Scheinbar feiern die Vietnamesen auch Valentinstag. Wir schlendern noch ein bisschen durch das mittlerweile bunt beleuchtete Saigon und landen "zufällig" in einer deutschen Brauerei. Lecker das Dunkle und die Bratwurst ist auch spitze. So kann man wunderbar einschlafen.
(Autor: Jens)