27. Januar 2010
Nach 2,5 Monaten in Mexiko und einiger Zeit in Guatemala, einem Abstecher nach Honduras und El Salvador fahren wir heute unserem letzten Ziel auf dieser Reise entgegen: die USA. Wir fahren weiterhin mit Janina und Sven und gehen in Nogales über die Grenze. Hier in den US of A dachten wir, wird alles besser. Naja, zumindest was Informationen und deren Richtigkeit betrifft. Aber der Grenzübertritt wird echt lustig. Wir kommen mit dem Auto an und die Grenzbeamten sammeln die Pässe von allen vier Passagieren ein. Sie blättern sie durch und ziehen sie durch irgendein Gerät. Wir fragen, wie wir denn unseren Ausreisestempel aus Mexiko bekommen, denn wir haben keine mexikanischen Grenzbeamten gesehen. Die Antwort (O-Ton): "Ja, das ist wirklich schwierig, wir wissen gar nicht, wie die mexikanischen Grenzbeamten aussehen, die laufen immer so ohne Uniform rum und keine Ahnung, wo die sind."
Die Mexikaner lassen jeden raus. Und die Amis lassen jeden rein. Wir werden nämlich einfach durchgewunken und als wir auf amerikanischem Boden unsere Pässe inspizieren, um zu sehen, wie denn der Stempel aussieht, stellen wir fest, dass wir gar keinen haben.Ok, wir haben viele Stempel, aber ihren eigenen müssten sie doch erkennen (bzw. dessen fehlen)! Somit sind wir jetzt illegal in die USA eingereist, so viel zu "Homeland Security". Wenn das Barrack wüsste.
Wir laufen also zurück und gehen erst mal auf die mexikanische Seite, um auszureisen. Übrigens tragen die mexikanischen Grenzbeamten Uniform, haben ein gut ausgeschildertes Büro und sind noch im gleichen Gebäude wie die amerikanischen Grenzler. So viel dazu. Dann sehen wir die riesige Schlange, die auf die amerikanische Seite führt. Wir gehen ganz nach vorne und fragen die netten Mexikaner an der Spitze der Schlange, ob wir nicht schnell vordürften, da wir ja gerade schon 2,5 Stunden mit dem Auto angestanden haben und die Amerikaner vergessen haben, unsere Pässe zu stempeln. Kein Problem.
Wir gehen also durch und die Dame an der Grenze fragt uns, wo wir denn unser Gepäck hätten. Oh, das ist schon in den Vereinigten Staaten, wir sind nur noch mal zurückgekommen, da wir keine Stempel im Pass haben. Oh, das ist ihr sichtlich unangenehm und wir werden sofort in den zweiten Stock begleitet, wo wir den Visa Waiver nochmals ausfüllen müssen (gut, dass wir das schon mal online gemacht haben). Endlich kommt der Grenzbeamte und gibt unsere Daten in den Computer ein. Dann dürfen wir noch 6 Dollar für die Einreise bezahlen und schon dürfen wir LEGAL in die USA. Tja, wer hätte gedacht, dass man sich hier so einschleichen kann. Wir fühlen uns hier übrigens noch gar nicht wie in den USA, denn jeder spricht hier noch Spanisch. Die Grenzbeamten sind fast alles US-Mexikaner und sprechen sogar mit ihren amerikanischen Kollegen Spanisch. Als wir kurz nach der Grenze eine Dame nach dem Weg fragen, meint sie, dass sie leider nur Spanisch könne. Glücklicherweise kein Problem und sie erklärt uns den Weg nach Tombstone.
Tombstone (Grabstein auf Deutsch) ist ein richtiges kleines Westernstädtchen mit Saloons und einer täglichen Schießerei zwischen Sheriff Wyatt Earp, Doc Holliday und einigen Cowboys. Docs und Wyatts Seite gewinnen. Anschließend schlendern wir noch ein wenig durch Tombstone und machen ein paar Fotos. Dann rufen wir noch bei der Autovermietung in L.A. an und teilen denen mit, dass wir dass Auto erst morgen früh abholen und dass sie es bitte nicht weggeben sollen.
Danach fahren wir nach Phoenix, wo wir mit Janina und Sven noch mal richtig schön amerikanisch Essen gehen - bei MacDonald's :-). Danach suchen sich die beiden ein Motel und bringen uns noch zum Busbahnhof. Wir fahren nämlich von Phoenix mit dem Greyhound nach Los Angeles. Wir verabschieden uns von den beiden und steigen in den Bus. Vielen Dank Janina und Sven, dass ihr uns den ganzen Weg mitgenommen habt, das war wirklich super nett und eine sehr kurzweilige Zeit (außer auf dem Boot, aber das hätte niemand kurzweilig gestalten können) noch obendrein.
(Autor: Daniela)