14. November 2009
Da Caye Caulker ja keinen wirklichen Strand hat, fahren wir heute nach Ambergris Caye, was nur eine halbe Stunde mit dem Boot ist. Diese Insel wurde bereits von Madonna mit "La Isla Bonita" besungen. Vielleicht erinnert ihr euch an den Anfang des Lieds: "Last night I dreamt of San Pedro...". San Pedro ist die Hauptstadt (und ich glaube auch die einzige) Stadt auf Ambergris Caye. Generell ist diese Insel um einiges teurer als Caye Caulker und wir finden uns in einer der wenigen Billigabsteigen ein. Diese ist aber ganz nett und hat sogar einen Pool. Uns zieht es allerdings zum Meer. Hier gibt es entlang der ganzen Küste einen kleinen Sandstrand und einige Stege auf die man sich legen kann. Wir finden einen Steg von dem man aus direkt ins Meer steigen kann (hier gibt es nämlich recht viel Seegras und das muss man erst mal durchwaten, um zu tieferen Stellen zu gelangen). Außerdem stehen da noch Liegen rum und es gibt eine Hängematte. Wir sind so frei und benutzen diese Sachen einfach mal mit.
Somit verbringen wir den Nachmittag lesend in der Sonne, schwimmen zwischendurch und sind einfach mal schön faul. Da kann man sich echt dran gewöhnen. Obwohl wir jetzt schon so lange unterwegs sind, waren wir oft nicht lange an einem Ort und irgendwie gab es auch nicht so viele Orte, die wir besucht haben, die so richtig zum Abhängen eingeladen haben (meist hatten wir an schönen Stränden schlechtes Wetter oder keine Zeit).
La Isla Bonita stellt man sich nach Madonnas Song ja eher spanisch angehaucht vor, aber hier herrscht richtiges Karibikflair und man fühlt sich eher, wie auf Jamaica. Überall hört man "Hey, what's up, man?" und es gibt einige Rastafaris. Belize ist das einzige Land in Mittelamerika, in dem Englisch gesprochen wird. Bis 1964 unterstand es der englischen Krone und hieß Britisch-Honduras. Seit 1981 ist Belize vollständig von England unabhängig und ist Teil des Commonwealth - somit ist das Konterfei der Queen hier auf jeder Münze und jedem Geldschein.
Da heute Samstagabend ist, wollen wir mal schauen, was San Pedro zu bieten hat. Wir schlendern also ein wenig durch die Gassen, aber viel ist hier gerade nicht los, da wenig Touristen hier zu sein scheinen und die ganze Insel lebt mehr oder minder vom Tourismus und seinen Nebeneffekten.
(Autor: Daniela)
15. November bis 20. November 2009
Die meiste Zeit machen wir nicht wirklich viel: wir liegen auf dem Pier in der Hängematte oder auf einer Liege und genießen die Sonne. Mein Ohr ist nach dem Tauchen nicht besser und ich beschließe mich mal wieder ein wenig in Selbstmedikation zu üben. Die Verkäuferin in der Apotheke ist auch mal wieder total unwissen und somit suche ich mir selbst was raus. Darauf freuen wir uns in Deutschland schon: in irgendein Geschäft oder eine Apotheke gehen und kompetent beraten zu werden.
Wir sind ganz stolz: wir haben die Trivia-Nacht gewonnen. Hier auf der Insel gibt es ein Mal pro Woche in einem Pub eine Quiznacht und Jens meinte schon vorher: "Wenn da nur Amerikaner sind, gewinnen wir bestimmt". Es hat sich vorwiegend aus Amerikanern, Kanadiern und Engländern zusammengesetzt. Auf die Frage, in welcher europäischen Stadt "Checkpoint Charly" lag, kamen so erleuchtete Antworten wie "Vietnam". Das englische Pärchen, was dicht hinter uns lag, haben wir mit der folgenden Frage ausgebotet: "Wie viele Minuten hat eine Woche?". Man hatte alle Zeit der Welt das auszurechnen, aber die beiden kamen irgendwie auf 40.000. Es sind genau 10.080. Am Ende gibt es eine Bonusfrage und man kann zwischen 0 und 10 Punkten setzen, somit kann man noch mal kräftig aufholen oder verlieren. Wir waren einen Punkt vor den Engländern und die Bonusfrage, wurde nach einem Jahr gestellt. Dazu gibt es ganz viele Hinweise, in diesem Jahr fand die Winterolympiade in Nagano statt, Frankreich hat Brasilien bei der WM geschlagen und ist Weltmeister geworden, Bill Clinton war in den Monica Levinsky-Skandal verwickelt. Die Amerikanerin war tief und fest davon überzeugt, dass das 2001 war. Naja, die WM und die Olympiade sind ja immer in geraden Jahren, aber 2001 war Bill Clinton gar kein Präsident mehr und das hätte sie zumindest wissen können. Wir jubeln auf jeden Fall, denn wir können uns für 50 Belize-Dollar betrinken.
Ein weiteres "Highlight" war die Verkaufsshow für ein Timesharing-Objekt. Wir wurden am Strand angequatscht, durften aus einer Lostrommel ziehen und haben natürlich den Hauptpreis gezogen: ein einwöchiger Aufenthalt in der Anlage im Wert von $2.000. Als wir am nächsten Tag vorbeilaufen, dürfen wir glatt noch mal Lose ziehen und Jens gewinnt einen US$ 25- Gutschein für ein Abendessen oder Getränke an der Bar und ich ziehe drei Kronen: das ist entweder eine Woche in der Anlage, ein Computer oder $700. Dafür müssen wir eine Verkaufsshow über uns Ergehen lassen und so tun, als würden wir in den USA leben, denn das ist die Zielgruppe. Am Ende wollen sie uns überreden einen Vertrag zu unterschreiben. Wir lehnen dankend ab und die Finanzierungsdame zieht recht säuerlich ab. Wir haben uns unser Abendessen hart verdient und genießen zwei Burger.
Ach ja, während wir auf der Insel sind, findet das Garifuna-Fest statt. Damit zelebrieren die Leute ihre Ankunft von Saint Vincent und die Besiedlung Belizes durch die ehemaligen Slaven. Es gibt ein paar Tänze und Darbietungen auf einer Bühne, die auf dem Marktplatz steht, aber das Highlight ist der Moderator. Er scheint schon recht gut der Flasche Rum hinter der Bühne zugesprochen zu haben und erzählt sehr witziges Zeug. Nachdem sein Job beendet ist, unterhalten wir uns noch ein wenig mit ihm, aber verstehen fast nichts (wir haben ein kanadisches Pärchen getroffen und Jaime unterhält sich fast die ganze Zeit mit ihm, da er wohl noch am meisten versteht): er spricht zwar Englisch, aber mit einem extrem starken Karibik-Rastaman-Akzent. "Rastaman" ist dann auch das einzige Wort, was wir immer mal wieder verstehen. Die Insel wird übrigens von den hiesigen Rastas "West-Jamaica" genannt und das eigentliche Jamaica nennen sie "Ost-Jamaica". Wir vergnügen uns heute mal mit dem Lokalgetränk und kaufen uns ein Fläschchen Kokosnuss-Rum und mixen den mit Ananassaft aus der Dose. Sehr lecker! Ist ein bisschen wie Malibu, hat aber das Doppelte an Prozent drin.
Viel mehr passiert dann auch nicht mehr auf der Insel und wir fahren nach Guatemala - genauer gesagt nach Flores, von wo aus man recht bequem nach Tikal fahren kann. Flores ist wirklich ein niedliches Örtchen mit vielen bunten Häuschen und Souvenirläden auf einer kleinen Insel in einem See und wir gönnen uns ein Zimmer mit Seeblick.
(Autor: Daniela)