Cartagena

22. August 2009 

Wir kommen gegen 6 Uhr morgens an und denken, dass um diese Zeit ja nicht viel in den Bussen los sein sollte. Somit fahren wir mit einem kleinen Bussi in die Stadt. Weit gefehlt, schon kurz nach dem Busbahnhof quetschen wir uns mit zig Leuten in den kleinen Bus. Naja, wir passen gut auf unsere Sachen auf und kommen mit all unserem Hab und Gut sicher in der Innenstadt an. Ein netter Herr im Bus sagt uns, wo wir aussteigen müssen und dann laufen wir die restlichen Meter zum Hostel. 

Dort angekommen sind wir nass geschwitzt: es ist bereis superheiß und die Luftfeuchtigkeit liegt bei gefühlten 90%. Endlich warm! Wir richten uns in unserem Zimmer ein und fangen gleich an, die Stadt zu erkunden. Zuerst gehen wir uns bei einem Frühstück stärken und dann geht es kreuz und quer durch Gassen, über Plätze an Kirchen vorbei durch die Stadt. Die Altstadt von Cartagena liegt auf einer kleinen, dem Land vorgelagerten Insen, und ist komplett von einem Festungswall und mehreren Festungen umgeben. Für die Spanier war das eine sehr wichtige Handelsstadt, die auch mehrmals von Piraten überfallen wurde. Unter anderem auch von dem berühmten Piraten Sir Francis Drake, dem die Spanier eine gehörige Summe gezahlt hatten, dass er die Stadt ohne sie zu zerstören, wieder verlässt. Was er auch gemacht hat. 

Wir haben ja schon recht viele Kolonialstädte hier in Südamerika gesehen und auf die eine oder andere Weise ähneln sich fast alle ein wenig. Aber Cartagena hat wirklich ein ganz besonderes Flair und unterscheidet sich von den anderen Städten schon sehr. Man merkt irgendwie schon den Einfluss der Karibik und uns erinnert die Stadt sehr an die Städte in Kuba. Für uns ist Cartagena auf jeden Fall die schönste Stadt, die wir bisher in Südamerika gesehen haben und wir sind völlig begeistert. 

Nachdem wir noch ein wenig durch die Gässchen mit den bunten Häusern geschlendert sind, wird mir auf ein Mal wieder total komisch. Nicht schon wieder! Wir eilen zurück ins Hotel und das ganze von vor zwei Tagen geht schon wieder los. Ich bin völlig enttäuscht, da wir heute eigenltlich ausgehen wollten und in meinen Geburtstag reinfeiern wollten! Wir legen uns erst mal hin und nachdem wir ein paar Stunden geschlafen haben, geht es mir erstaunlicherweise wieder gut. Hmmmm, war vielleicht nur der frische Fruchtsaft von heute morgen.


Wir machen uns also hübsch und gehen aus. In Ecuador hatten wir mehrmals eine Fernsehwerbung für Cartagena als Touristenziel gesehen und da kam auch ein Restaurant vor, was echt ganz ausgesehen hat: das Fusion. Wir beschließen, da mal vorbeizuschauen und uns die Karte anzusehen. Das Essen hört sich echt gut an, ein Mix aus asiatischem und karibischem Essen. Da noch nicht viel los ist in der Stadt, beschließen wir erst mal in einer Bar auf der Festungsmauer einen Cocktail zu trinken. Es ist schon dunkel und es ist immer noch so warm. Der Kellner aus dem Fusion hatte eben noch gesagt, dass es nicht nötig ist, einen Tisch für später zu reservieren, da es in Cartagena gerade kalt sei und dadurch weniger Touristen hier seien. Hey, das ist im besten Fall unser deutscher Sommer! 

Danach gehen wir also wieder ins Fusion. Das Restaurant ist wirklich nett und ich bestelle das Degustations-Menü, was aus Sushi als Vorspeise (seit Tairyos in China mag ich Sushi ja echt ganz gerne) und drei kleinen Portionen verschiedener Hauptspeisen besteht. Ein Gericht ist Fisch in Kokosnusssoße, dann gibt es Hühnchen mit gebratenem Reis und zwei kleine Stückchen Steak. Jens bestellt einen mediteranen Salat, Reispapier-Röllchen mit Langustinos und als Hauptspeise Rinderfilet in Sojasauce mariniert. Alles ist wirklich augesprochen lecker und wir sind so satt, dass wir auf unseren Nachtisch glatt verzichten. Anschließend laufen wir ein wenig durch die Stadt auf der Suche nach einer netten Bar. Cartagena ist eine ausgesprochen teure Stadt und teilweise gibt es hier Bars, wo die Getränke mehr als in Deutschland kosten! Wir finden eine nette Bar, wo wir auch draußen sitzen können und die sogar Livemusik spielen. Der Abend ist wirklich superschön und wir vergessen die Zeit so sehr, dass Jens mir erst um kurz nach ein Uhr gratuliert. 

Ich habe wirklich einen wunderschönen Abend und werde mich sicher immer wieder gerne an diesen Geburtstag in Cartagena erinnern. 

(Autor: Daniela)


Festung San Felipe de Barajas

23. August 2009 

Heute ist ja mein eigentlicher Geburtstag, aber dadurch dass wir ja schon gestern gefeiert haben, fühlt es sich fast gar nicht so an. Wir schlafen recht lange und schauen uns dann noch ein wenig Cartagena an. Wir laufen als erstes zum Fort San Felipe de Barajas, das ist das größte von den Spaniern in Lateinamerika erbaute Fort. Es steht direkt hinter der Altstadt und hat diese vor Angriffen von hinten vom Festland geschützt. Das Fort ist wirklich klasse, man kann noch durch irgendwelche Gänge im Inneren laufen und wenn man oben auf den Zinnen steht, kann man sich richtig vorstellen, wie Cartagena vor 200 Jahren ausgesehen haben muss. Es ist wirklich toll hier. 

Anschließend laufen wir noch ein Stückchen über den Festungswall, wo sowohl Kinder als auch Erwachsene hunderte von Drachen steigen lassen. Hier ist Drachensteigen ein wirklich beliebtes Hobby und überall in Kolumbien werden diese verkauft. Anschließend laufen wir noch ein wenig durch die Gässchen und entdecken wieder neue hübsche Plätze und sind wiederrum begeistert von der Stadt.


Da wir gegen Abend richtig Hunger haben, beschließen wir ins Hard Rock Café zu gehen. Jens fragt nach den Geburtstagsspecials und es gibt wohl einen Nachtisch für das Geburtstagskind. Na gut, wir bestellen also erst Mal unser Hauptgericht. Glücklicherweise beschließen wir uns erst mal die Barbecue-Triple-Combo zu teilen. Es kommt nämlich ein riesiger Teller mit Sparribs, gegrillten Rindfleischstreifen und ein Viertel Hühnchen plus Pommes, Bohnen und Coleslaw. Das Essen ist wirklich sehr, sehr lecker. Danach kommt dann der etwas peinlichere Teil des Abends: die heute anwesende Crew kommt und singt und tanzt vor unserem Tisch ein "Feliz Cumpleanos" und ich bekomme den Geburtstagsnachtisch: ein Schokoladeneis. Das teilen wir uns und dann zahlen wir und schlendern noch ein wenig durch die hübsch beleuchtete Stadt. Dann geht es zurück ins Hotel und ins Bett. 

(Autor: Daniela)