3. Dezember 2009
Heute verlassen wir El Salvador wieder sicher und mit all unserem Hab und Gut. War doch nicht so gefährlich, wie vom Auswärtigen Amt angekündigt. Wir fahren erst mal von Juayua wieder nach Sonsonate, wo wir uns zum Frühstück mal wieder leckerere Pupusas gönnen. Ich bin Pupusa-süchtig. Das sind übrigens kleine, runde Dinger aus Maismehl, die dann mit verschiedenen Sachen gefüllt sind, besonders lecker ist Schweinefleisch, Bohnenmus und Käse. Dann kommt da eingelegtes Kraut, Tomatensoße und etwas Chilisoße noch drauf. Richtig lecker. In Mexiko haben wir die Dinger noch nicht gesehen, dafür aber in Belize, Honduras, El Salvador und Guatemala.
Dann geht die Fahrt weiter zur Grenze - mit schleichender Langsamkeit kriecht unser alter, amerikanischer Schulbus dahin. An der Grenze müssen wir ungefähr einen Kilometer von einem Grenzposten zum nächsten laufen. Dann fahren wieder Busse weiter. Wir wollen nach Antigua, doch in Esquintla müssen wir noch mal umsteigen. Dort fallen auch gleich wieder irgendwelche Schlepper über uns her, die meinen, uns den Bus noch zeigen zu müssen, wenn wir schon davor stehen. Na, herzlichen Dank. Auf meine Frage, wie viel die Fahrt denn kostet, meint der er, ob ich mit oder ohne Rucksack reisen wolle! Jens sagt ihm dann, dass die Fahrt 10 Quetzal kostet (hat er im Reiseführer gelesen) und dann zieht der Herr beleidigt ab. Wir merken dann auch, dass er gar nicht der Adjutante des Busses ist, sondern irgendein Typ, der auf irgendwelche Leute wartet, die er abzocken kann.
Nach stundenlanger Fahrt und wundem Po kommen wir endlich in Antigua an. Ein Hotel ist auch schnell gefunden. In unserem Reiseführer wird eines empfohlen und wir zahlen für ein Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad lediglich 3,20 Euro für beide! Das ist das billigste Zimmer auf der gesamten Reise!
Da wir Hunger haben, gehen wir erst mal auf den Markt und essen was. Danach kopieren wir unsere Mexikokarte aus dem Reiseführer und markieren, wo wir überall hinwollen. Wow, es kommen 36 Punkte zusammen. Da müssen wir uns ranhalten.
(Autor: Daniela)
4. Dezember 2009
Heute wollen wir mal wieder Power-Sightseeing machen, denn morgen wollen wir schon weiter. Wir suchen uns also erst ein Frühstück im Markt, was so lá lá ist. Dann laufen wir zum Kloster La Recolección oder was davon noch übrig ist. Denn am 29. Juli 1773 wurde Antigua, welches zu dieser Zeit die Hauptstadt Guatemalas war, völlig von einem Erdbeben zerstört. Dieses Kloster war zu der Zeit eines der prächtigsten, da es nur wenige Monate zuvor eingeweiht wurde. Jetzt sieht man nur noch völlig zerfallene Ruinen, die aber wirklich recht hübsch aussehen. Nur der Eintritt ist etwas teuer.
Anschließend laufen wir zum Santa Catalina-Bogen, welcher ebenfalls von einem Kloster übriggeblieben ist und sich über eine der Gassen spannt. Das ist eines der Wahrzeichen Antiguas. Danach gehen wir zur Kirche La Merced und schauen uns irrtümlicherweise die Klosterruinen von La Merced an. Wir dachten wir zahlen den Eintritt für die Kirche, aber leider war das nur das Kloster (davon steht ein Brunnen und ein Kreuzgang und noch ein paar weitere Mauern, also recht unspektakulär). Die Kirche macht erst heute Nachmittag auf.
Danach schlendern wir noch durch die Gassen, schauen uns noch einige Klosterruinen von außen an und gehen dann zum Hotel Casa Santo Domingo. Das ist eines der besten und meistprämierten Fünf-Sterne-Hotels in Zentralamerika. Leider gehen wir nicht hin, um hier abzusteigen, sondern uns das Hotel anzuschauen. Man hat ein altes Kloster und die dazugehörigen Gärten restauriert und in ein Hotel mit Pool und Restaurant umgewandelt und das Hotel hat sogar sein eigenes Museum mit Ruinen des Klosters. Die Restaurierung ist wirklich gelungen und das Hotel ist eines der schönsten, die wir je im Leben gesehen haben. Beim nächten Mal steigen wir hier ab.
Wir laufen dann weiter zur San Francisco-Kirche, die das Grab des Heiligen Hermano Pedro beherbergt. Er kam 1651 von den Kanarischen Inseln nach Guatemala und hat sowohl die erste Schule, sowie das erste Hospital des Königreiches Guatemala gegründet. Sein Grab ist heute eine Wallfahrtsstätte und macht somit die Kirche zur meistebesuchten Antiguas. Danach schlendern wir noch etwas durch die Gassen und dann geht es zum Souvenir-Shoppen.
Wir schlendern ein wenig durch den Artesanalmarkt (eigentlich wollten wir ja nichts mehr kaufen, da unsere Rucksäcke nachdem wir 17 Kilo heimgeschickt haben, gerade wieder ein angenehmes Gewicht haben), aber ich kann dann bei den hübschen, bunten Stoffen nicht widerstehen. Ich begeistere mich für einen Tischläufer und Platzdeckchen. Mein Ehemann ist mal wieder keine Hilfe im Entscheidungsprozess (Platzdeckchen gibt's doch auch in Deutschland für einen Euro und außerdem haben wir doch welche - ganz hübsche in neon-orange und neon-grün!). Wir schauen uns erst auf dem Artesanalmarkt um, dann laufen wir zum Plaza Grande, da dort auch Mädels rumstehen und Sachen verkaufen. Die wollen aber erst mal so unverschämt hohe Preise und nach runterhandeln, ist dann aber doch nicht die richtige Farbe dabei. Ich hätte gerne was mit rot drin. Wir setzen uns kurz noch auf eine Bank und wollen eigentich einem kleinen Konzert zuhören, aber das ist nicht möglich, da auf einmal 25 andere Mädels ankommen und wohl gehört haben, dass wir was rotes suchen und uns zig Sachen in rot präsentieren. Da ist aber auch nicht das richtige dabei. Also wieder zurück zum Artesanalmarkt unter Verfolgung durch die ganze Stadt von den Mädels, die uns immer noch was rotes andrehen wollen. Auf dem Markt finden wir dann auch ein hübsches Set, ich brauche aber ungefähr noch eine Stunde, um die Angebote zu vergleichen und mich für das hübscheste Set zu entscheiden. Jens ist schon ganz ungeduldig, da er meint, dass alle drei Sets, die ich vergleiche (ich laufe immer wieder zwischen drei verschiedenen Shops hin und her) genau gleich wären. Ich bin da nicht so überzeugt, aber nach einem Fotovergleich muss ich zugeben: er hat recht. Somit entscheide ich mich für die netteste Verkäuferin.
Danach bringen wir unsere Beute heim und gehen noch mal Pupusas essen.
Den Abend verbringen wir im Hof unseres Hotels bei weiteren Reiseplanungen und netten Gesprächen.
(Autor: Daniela)