Blue Mountains

Unser Luxushotel namens Ford Falcon

21. April - 27. April 2008

Diese Woche steht ganz im Zeichen des Ironfest. Wir bereiten diverse Dinge vor, die uns beim letzten Festival gestört haben. Da wäre zum einen:

Wir haben keine Lust auf jedes Festival unseren eigenen Kühlschrank mitzuschleppen, zumal dort auch nicht viel reingeht und er schon recht alt ist. Wir entscheiden uns für sogenannte "Eskys". Das sind riesige Kühlboxen. Der beste und günstigste Anbieter befindet sich glücklicherweise in Melbourne und nach einem Besuch sind wir stolze Besitzer von 3 riesigen Kühlboxen (200 Liter, 60 Liter und 18 Liter). Damit sollte unser Kühlproblem auf Festivals gelöst sein.

Zum anderen war unser Aufbewahrungssystem sehr bescheiden (wir hatten alles in Plastiktüten). Wir kaufen uns ein komplettes Boxensystem und sind beim Beladen des Autos sehr zufrieden über unsere Auswahl.

Wir brechen bereits am Mittwoch zum Blue Mountains-Abenteuer auf und erreichen Lithgow gegen 19 Uhr.
Mac, der Festivaldirektor, begrüßt uns und zeigt uns unseren Standplatz. Wir bauen unser Pavillon auf, verstauen unser Gepäck darin und suchen uns ein Restaurant zum Abendessen. Leider, leider hat nur noch das China-Restaurant offen. Ich sträube mich, doch Daniela redet mir gut zu und meint, dass die hier in Australien gar nicht so schlimm kochen könnten wie in China. Weit, sehr weit gefehlt! Der Chef scheint ein waschechter Chinese zu sein, die Gerichte auch (einziger Unterschied, das Fleisch ist Filet und nicht mehr Knochen als alles andere). Mir wird schlagartig wieder bewusst, wie schlimm ich die chinesische Küche fand (finde). Auch Danielas Erinnerungsvermögen wird durch den "Gaumenschmaus" aufgefrischt und sie beschließt für lange Zeit kein China-Restaurant mehr zu betreten - auch nicht außerhalb Chinas!

Unser Stand auf dem Ironfest

Wir fahren zurück aufs Festivalgelände, pumpen die Luftmatratze auf, legen Strom ins Auto, schmeißen den Elektroheizer an, die Luftmatratze in den Kofferraum und uns darauf. Gute Nacht!

Der Donnerstag vergeht wie im Flug. Wir bauen auf (was dieses Mal ewig dauert, wir trödeln sehr), gehen einkaufen und bereiten abends unseren Teig vor. Es kann losgehen.

Freitag, das Festival beginnt und abends sind wir frustriert. Wir haben fast nichts verkauft (alle anderen auch nicht), da echt wenig Leute da waren. Dafür haben wir uns mit den Musikern und dem DJ aus dem Chill-out Zelt von gegenüber angefreundet. Alle sagen, dass es morgen besser wird. Schlimmer geht auch nimmer! Und es wird besser. Zuerst zweifeln wir zwar an unserem Vorhaben, da alle Gäste an uns vorbeilaufen ohne einen Crepes zu kaufen und nebenan bei Donut Dinky ist die Hölle los. Doch nach ca. 2 Stunden Frust wendet sich das Blatt und wir sind echt gut beschäftigt. Das war unser erster guter Tag.
Jerrys Veggiburger ist auch auf dem Festival und wir sind abends zu ihnen in den Caravanpark eingeladen, wo die beiden (und Sharons Mutter Rita) wohnen. Jerry kocht und wir steuern Wein und Bier bei. Ein sehr feucht fröhlicher Abend - für mich vielleicht ein bisschen zu feucht.

Ironfest

Der Sonntag beginnt echt gut. Wir sind kontinuierlich beschäftigt, obwohl viel weniger Leute als Samstag da sind. Aber aus irgendwelchen Gründen, will heute jeder einen Crepe. Leider macht uns der Wind erhebliche Problem mit dem Pavillon. Ich habe es zwar mit Wassertanks und Häringen gesichert, aber so manche Böe zerrt so sehr, das einige Kunden helfen, es festzuhalten. Zuerst setzen wir unser Geschäft fort, doch als eine Böe mir den fertigen Crepe von der Platte wegfegt und unser Pavillon völlig zerstört (das Dach und die Seitenwände sind hinüber), beschließen wir 2 Stunden früher einzupacken. Schade, denn es kommen ständig noch Leute, die Crepes haben möchten. Na ja, die Festivalleitung gibt uns jedenfalls ein positives Feedback und verspricht uns einen besseren Platz im nächsten Jahr.

Heute Nacht können wir nicht im Auto schlafen, da dort ja unser ganzes Crepeszeug ist und somit mieten wir uns auch einen Bungalow im Caravanpark (zum Zelten ist es nämlich definitiv zu kalt, zu windig und es regnet auch noch wie aus Kübeln). Mit Jerry, Sharon und Rita bestellen wir Pizza (Lieferzeit 2 Stunden! und die Hälfte wurde auch noch vergessen) und gehen früh schlafen.

Nächste Woche wollen wir unseren Pavillon zurückgeben. Das Ding ist Schrott und nicht geeignet für unsere Zwecke. Wir sind gespannt, ob das so einfach geht! Vorher wollen wir aber die Blue Mountains (Weltkulturerbe) erkunden. Bis nächste Woche!

(Autor: Jens)


Cathedral of Ferns

28. und 29. April 2008

Wir starten die Woche mit einer Rundfahrt durch die Blue Mountains. Wir wollen Montag und Dienstag noch hier bleiben. Die Rundfahrt beginnt in Lithgow und wir fahren die Bells Line of Road. Es ist wirklich eine wunderschöne Strecke durch riesige Eukalyptuswälder mit gigantischen Ausblicken. Teilweise fahren wir kleine Seitenstraßen und urplötzlich befindet man sich in einem Regenwaldgebiet wieder. Wir machen eine kleine Wanderung durch einen Farnwald "Cathedral of Ferns" genannt und sind von der Natur begeistert. Wir sehen wilde Papageien vor uns die Straße überqueren, Kakadus, die an einer Ampel den Verkehr beobachten und sich über den ein oder anderen Autofahrer lautstark unterhalten. Gegen Abend kehren wir in ein nettes aber kaltes Motel ein und sind froh, dass wir unsern Heizlüfter dabei haben. Diesen schmuggeln wir nämlich auf unser Zimmer.

Danielas erster Kangaroo-Burger

Dienstagmorgen setzen wir unsere Reise fort und besuchen den kleinen Ort Katoomba. Hier gibt es einen gigantischen Canyon mit den sogenannten "drei Schwestern" (eine Felsformation). Die Aborigine-Legende sagt, dass die drei Schwestern einst Menschen waren, die von einem in der Gegen beheimateten, riesigen und schreckliche Monster gejagt wurden. Um sie vor diesem Ungetüm zu schützen, hat sie ihr Vater mit einem Wunschknochen in Felsen verwandelt. Das aufgebrachte Ungeheuer verfolgte nun den Vater, der sich daraufhin in einen Vogel verwandelte und auf der Flucht seinen Wunschknochen verlor. Der Vogel sucht noch heute den Wunschknochen, um seine drei Töchter wieder in Menschen zurück zu verwandeln. Wir genießen das schöne Wetter, die tolle Aussicht und unseren ersten Kangaroo-Burger. Wirklich lecker!

Die "Three Sisters" in Katoomba

Wir lassen Katoomba hinter uns und fahren weiter durch die Blue Mountains. Der Name Blue Mountains kommt daher, dass die Eukalyptusbäume ätherische Öle absondern, die aus der Ferne blau über den Bergen schimmern.

Gegen Nachmittag entscheiden wir uns, Richtung Melbourne zurückzufahren und machen uns somit auf den Heimweg. Unterwegs fahren wir ewig hinter einem Porsche her und fragen uns, für was man in einem Land mit Geschwindigkeitsbegrenzung (fast überall 110) einen Porsche braucht. Selbst ein Porsche Cabrio macht hier keinen Sinn, ich sage nur "Ozonloch" und "Hautkrebs".

Die Sonne ist hier echt extrem und wir merken definitiv einen Unterschied zu Deutschland oder auch Thailand. Du kannst richtig spüren, wie die Sonne dich verbrutzelt, selbst wenn es bewölkt ist.

Da wir fit sind und uns beim Fahren abwechseln, kommen wir gegen 2 Uhr nachts zuhause an.

(Autor: Jens)