Taganga

Botanischer Garten in Santa Marta

24. August 2009 

Da Cartagena eine sehr, sehr teuer Stadt ist, beschließen wir bereits nach zwei Tagen weiterzufahren, obwohl es uns hier wirklich gut gefällt. Wir wollen heute weiter zur Karibik-Küste nach Taganga. Das ist ein kleines Fischerdorf in der Nähe von Santa Marta, was im Reiseführer als sehr malerisch angekündigt wird. 

Nach einer sechsstündigen Busfahrt kommen wir in Santa Marta und da wir ein wenig Geld sparen wollen, haben wir eigentlich vor mit einem Minibus zu fahren. Der erste Bus fährt einfach an uns vorbei. Der zweite hält dann zwar, wir steigen ein, aber der Fahrer macht dann so einen Aufstand wegen unserer Rucksäcke, dass er uns einfach wieder rausschmeißt. Na super, das heißt, wir müssen doch Taxi fahren und wir sind beide total sauer. 

Die als wundervolle, 20-minütige Fahrt angekündigte Strecke geht durch ein ausgetrocknetes Wäldchen und wir sehen die wolkenverhangene Bucht von oben. Auf den ersten Blick sind wir nicht so überzeugt von Taganga. Na, wenigstens unsere Unterkunft ist hübsch und der Hostelbesitzer, ein Franzose, der schon 40 Jahre in Kolumbien lebt, ist ausgesprochen nett. Es gibt sogar eine Küche.


Wir schlendern nun erst mal durchs Dorf und nach einer halben Stunde ist auch alles erkundet. Auf unserem Weg werden wir mindestens drei Mal angequatscht, ob wir "ETWAS" brauchen. Damit ist Marijuana oder Kokain oder was das Herz auch sonst begehren mag gemeint. Taganga liegt an der Küste, also auf einem Handelsweg, und ist nicht allzu weit von einer Gegend entfernt, wo Coca angebaut und weiterverarbeitet wird. Somit kann man hier alles haben, was man möchte. Wir lehnen danken ab. Dann wird versucht und mit Alkohol zu locken. Ja sicher, wir verziehen uns mit irgend einem Typen, der uns auf der Straße angequatscht hat und 'ner Pulle Rum in Kolumbien in 'ne dunkle Ecke! Wieder dankend abgelehnt (ich bin sicher, zur Erleichterung unserer Eltern). 

Wir gehen also Abendessen und dann noch was in einer Kneipe trinken. In der Pizzeria sind zig Israelis und unser Hostelbesitzer hat erzählt, dass total viele Jungs nach der Armee hierher kommen. Wohl vor allen Dingen wegen spottbilligen Drogen und der Nähe zu Venezuela, was als Feindesland betrachtet wird. Keine Ahnung, ob die Begründung stimmt, aber hier gibt es wirklich extrem viele Israelis für so ein kleines Land, was so weit weg ist. 

(Autor: Daniela)


Taganga

25. August 2009 

Nachdem wir schön ausgeschlafen haben, fahren nach Santa Marta rüber und gehen im Supermarkt einkaufen. Wenn wir hier schon selbst kochen können, wollen wir das natürlich ausnutzen. Hier gibt es sehr große Supermärkte, die auch ein echt gutes Angebot haben, wenn auch in unseren Augen nicht so billig (wir sind ja schon sehr durch Aldi und Lidl verwöhnt). 

Anschließend fahren wir wieder zurück nach Taganga und wollen dem Kaff noch mal eine Chance geben. Wir gehen an den Strand. Hier ist es echt ätzend, überall liegt Müll und sogar Glasscherben. Und da gehen echt noch Leute ins Wasser. Wir baden lediglich unsere Füße darin, aber auch nicht mehr. Und wenn es noch so heiß ist! Wir fragen uns wirklich, was die Leute so hierherzieht und kommen zu dem Schluß, dass es zum einen Teil die wirklich günstigen Tauchkurse sind und zum anderen die spottbilligen Drogen. 

Da wir ja leider erst am 29. August einen Flug von Barranquilla (drei Stunden von hier entfernt und total häßlich) nach Leticia gebucht haben, müssen wir es hier doch noch ein wenig aushalten. Wirklich bessere Alternativen bieten sich nämlich mit geringem Budget nicht und da wir hier freies Internet im Hostel haben, wollen wir versuchen diesen blöden Virus von unserem Server runterzukriegen. 

Damit beschäftigt sich Jens dann auch nach dem Abendessen bis spät in die Nacht hinein. Er hat ein paar gute Ansätze im Internet gefunden, aber so ganz will es uns doch nicht gelingen. Es ist wie verhext! 

Aber, morgen ist auch noch ein Tag und vielleicht sind wir ja dann ein wenig erfolgreicher. 

(Autor: Daniela)


Taganga

26. August 2009 

Jens hat es geschafft! Unsere Webseite ist virenfrei!!! Es funktioniert noch alles und wir können sie endlich wieder auf den neusten Stand bringen. Somit verbringe ich den ganzen Tag damit, Berichte einzustellen.
 

Mittags fragt unser Hostelbesitzer Jean, ob wir ihn nicht zur Eröffnung einer Ausstellung in Santa Marta begleiten wollten. Ok, warum nicht. Es soll Essen und Trinken geben und jede Menge langweiliger Reden. Nachdem er eine kurze Begrüßungsrunde gemacht hat und uns vorgestellt hat, nimmt er uns dann auch zum Anlass wieder früh zu verschwinden - bevor die Reden anfangen. Leider auch bevor es was zu Essen und zu Trinken gibt. Wir sterben fast vor Hunger. 
 

Zusammen schlendern wir noch durch ein Shopping-Center, in dem man sich wirklich wie in Miami oder so fühlt. Alles ist klimatisiert, riesig, sauber und man liest die Namen bekannter Marken, wie Billabong, Levi's und Tommy Hilfiger. Anschließend fahren wir wieder mit dem Bus nach Taganga und dort mache bis spät nachts noch unsere Webseite fertig.
 

Ach ja, nachdem wir aus Santa Marta zurückkommen und Jean sich ein Fläschchen Whisky gekauft hat und diesem auch kräftig zuspricht, ist er irgendwann ziemlich zu und fällt sogar auf den Kopf. Eine kolumbianische Bekannte von ihm, die noch da ist, kümmert sich darum und er geht auch bald zu Bett.
 

(Autor: Daniela)


27. August 2009 

Da uns Taganga und der Strand nicht so anziehen, bleiben wir heute drin und nutzen noch mal das freie Internet, um ein paar Sachen nachzuschauen, die wir schon länger mal machen wollten. So schauen wir zum Beispiel nach günstigen Flügen in Brasilien, stellen aber fest, dass unsere Route wesentlich billiger mit dem Bus zu machen ist.
 

Sonst gibt es eigentlich nichts Aufregendes über den heutigen Tag zu berichten.
 

(Autor: Daniela)


Wie es der Trabi wohl hierher geschafft hat?

28. August 2009 

Am Morgen machen wir noch ein paar Fotos in Taganga und packen dann unsere Sachen zusammen. Da wir morgen früh in Barranquilla unser Flugzeug besteigen, werden wir dort auch übernachten. Wir fahren also mit dem Bus nach Santa Marta an den Busbahnhof. Diesmal nimmt uns der Fahrer sogar mit, nachdem wir für 4! bezahlt haben. Unseren Rucksäcken mussten wir einen eigenen Sitzplatz lösen.
 

In Santa Marta finden wir auch schnell einen Bus und der bringt uns nach Barranquilla. Auf der Fahrt wird mir immer schlechter, bis ich irgendwann nur noch aufspringe (glücklicherweise sitzen wir ganz hinten) und das ganze Klo vollkotze. Man, ist mir das peinlich! Ich versuche, so gut es geht sauber zu machen und setze mich dann völlig fertig in den Bus. Mein tollster Ehemann der Welt macht auch noch ein wenig sauber in der Toilette und ist danach auch ganz grün im Gesicht.
 

Mir ist das soooo unangenehm. Wir kommen aber darauf, warum ich mich wahrscheinlich in den letzten beiden Wochen drei Mal übergeben musste. Nein, ich bin nicht schwanger. Der Grund sind wohl eher die Baumtomaten. Häh, Baumtomaten? Jedes Mal, wenn mir schlecht war, hatte ich ein paar Stunde vorher Baumtomatensaft getrunken (der letzte in Taganga war sogar selbst gemacht). Den Saft habe ich nur drei Mal in Kolumbien getrunken und jedes Mal danach das Gleiche. In Ecuador hatte ich den gut vertragen, aber hier irgendwie gar nicht. Das ist zwar sehr komisch, aber die einzige Erklärung.
 

In Barranquilla steigen wir aus dem Bus und ich bin völlig fertig. Jens setzt mich mit einem Rucksack und unserem Kleinkram in den Warteraum und zieht los, um uns ein Hotel zu suchen. Irgendwie braucht er ewig, um zurückzukommen und ich mache mir schon richtig Sorgen. Dann kommt er aber doch um die Ecke und meinte, er hätte nur den falschen Weg zurück vom Hotel genommen und deshalb hat es länger gedauert. Ich bin erleichtert.
 

Das Hotel ist ganz nett und wir haben sogar eine Klimaanlage, was gut ist, da mir immer noch komisch ist und die Hitze nicht wirklich hilft.
 

Nach einem kurzen Trip in den Supermarkt und dem Aufstocken von ein paar Kleinigkeiten, holt sich Jens noch etwas zu Essen und dann gehen wir ins Hotel.
 

(Autor: Daniela)