Great Barrier Reef

Jens und Daniela

13. Juli 2008

Endlich ist es so weit. Heute gehen wir tauchen! Wir werden vom Tauchboot am Campingplatz abgeholt (naja, es ist der Bus vom Tauchboot) und zum Hafen gebracht. Wir entern das Boot und die 1 1/2 stündige Fahrt kann beginnen. Mit an Bord sind noch weitere 90 Leute. Die meisten sind Schnorchler. Auf der Fahrt zum Great Barrier Reef erhält Claudi einen Schnellkurs in Sachen tauchen (wir können leider nicht übersetzen, da wir selbst gerade unser Divebreefing haben).

Dann geht es auch schon los. In der Wetzone beginnt reges Treiben, alle 11 Taucher bereiten sich auf den Tauchgang vor und werden dabei vom Kapitän mit befehlsähnlichen Kommandos belegt. Ich bin froh als ich den Schritt über die Reling mache und den Idioten nicht mehr hören muss.

Abtauchen und genießen. Es ist toll!

Das ist Daniela

Bei unserem zweiten Tauchgang ist Claudi dran und erlebt das Riff als Taucher. Sie überlebt, auch wenn sie knapp 40 Minuten keinen Ton sagen kann! Und auch noch von einem Stinger am Arm erwischt wird.

Das war toll, wir haben einen Weißspitzenhai, Bannerfische, einen Rochen, einen Lionfisch, Clownfische (Nemo), und hunderte weiterer Fische gesehen. Allerdings haben wir uns die Korallen wesentlich farbenfroher vorgestellt und sind an diesem Punkt etwas enttäuscht worden. Wahrscheinlich liegt es an uns (den Touristen), dass  die Korallen hier ihre Farbe verloren haben.

Da die Wassertemperatur nur bei 21 bis 22 Grad liegt, sind wir nach dem zweiten Tauchgang ziemlich durchgefroren. Da auf dem Boot auch noch die Klimaanlage läuft, kann man sich auch zwischendrin nicht wirklich aufwärmen. Somit beschließen wir, den dritten Tauchgang nicht mehr zu machen und Daniela geht stattdessen schnorcheln (da kann man ja raus, wann man will). Sie hat auch sehr, sehr viele bunte Fische gesehen und wurde von einem Triggerfisch verfolgt. Das war ebenfalls toll.

Daniela und ich sind uns einig, dass wir noch einmal am Riff tauchen wollen. Dann aber dort, wo keine Tagesausflügler tauchen gehen, sondern richtig weit draußen. Mal schauen, ob es klappt! Sponsoren für dieses etwas teurere Abenteuer können sich gerne bei uns melden.

(Autor: Jens)


Ein paar Worte von Claudi

Das ist Claudi!

Ich wollte doch nur Glasbodenboot fahren!

Aber wenn man mit 2 leidenschaftlichen Tauchern am Great Barrier Reef unterwegs ist, fällt es schwer, sich nicht von der Faszination des Unbekannten anstecken zu lassen. Nach meinem ersten Schnorchelgang bei den Whitsunday Islands war klar, ich muss da runter! Und Dank der angebotenen Introduction Dives war das ohne Tauchschein möglich. Am Abend vor dem Tauchgang bereiteten mir die Haie noch die größten Sorgen! Und dann war es soweit! Ich hing mit 2 weiteren Greenhorns am Seil, an dem wir uns 10-12 m in die Tiefe hangeln durften, begleitet von einer erfahrenen Taucherin, die uns nicht aus den Augen ließ.

Eine Qualle

Kaum war ich mit dem Kopf unter Wasser kündigte sich mit fürchterlichem Kitzeln im Hals ein Hustenreiz an und plötzlich waren die Haie vergessen! Alle Gedanken kreisten nur noch darum, wie ich in 10 m Tiefe damit fertig werden würde. Schnell war ich mit dem Kopf wieder über Wasser und hustete mich erst mal aus. Daniela und Jens hatten mir zwar erklärt, dass man unter Wasser durch das Atemgerät Husten kann, aber was mein Verstand schon kapiert hatte, konnte ich auf der Gefühlsebene noch nicht umsetzen! Nach einem kurzen Hustentest unter Wasser war ich dann endlich bereit, für das bisher größte Abenteuer meines Lebens!

Da ist ein Boxfisch

Kaum waren wir auf dem Grund angekommen sollte ich mich als erste auf den Meeresboden knien. Ein zusätzliches Blei im Gürtel sollte mich am Boden halten. Da saß ich nun allein zwischen zwei Korallenwänden. Unsere Tauchbegleitung drehte mir den Rücken zu, um die anderen beiden vom Seil zu holen. Minuten wurden zu Stunden! Da mich die Strömung immer weiter mit dem Rücken an die Korallenwand drückte und ich nicht sehen konnte, was hinter mir war, stieg plötzlich Panik in mir auf. Unbeholfen drückte ich mich mit den Händen von der Wand hinter mir ab, ohne zu wissen, wo ich gerade hingelangt habe. Wenn man weiß, dass die Berührung mit einer Seewespe (Stinger), einer hübschen kleinen Kegelschnecke oder auch dem niedlichen, kleinen Blue Ring Octopus zu Herzstillstand oder Atemlähmungen führen kann, erscheinen einem Haie als beinahe harmlos und man möchte auf gar keinen Fall irgendetwas anfassen!

Und das ist wieder Claudi

Also beschloss ich nicht weiter im Sand zu warten und schwamm wieder zum Seil, an dem ich mich auch gleich sicherer fühlte. Da kam auch schon unsere Tauchbegleitung auf mich zu, checkte meine Sauerstoffzufuhr und ob alles OK wäre. Die Ruhe, die sie ausstrahlte, gab mir meine Sicherheit zurück und so konnte ich mich doch noch überwinden, ihr wieder zu folgen. Wir schwammen eine Runde um den Korallenfelsen und es war wie in einem riesigen Aquarium mit vielen bunten Fischschwärmen – alles in allem ein unvergessliches Erlebnis!

(Autor: Claudia)