Joshua Tree NP

15. Februar 2010

Nachdem Daniela sich mal wieder die Nacht um die Ohren geschlagen hat, um unsere Webseite auf den neuesten Stand zu bringen (vielen Dank dafür), stellen wir den Wecker eine Stunde weiter.was insofern eh nichts macht, da wir der Joshua Tree Nationalpark in Kalifornien liegt und wir die Uhr eine Stunde zurück stellen dürfen.
 
Wir kaufen eine neue Gasflasche, und machen uns auf den Weg. Nach ca 100 Kilometern müssen wir auf eine kleine Bundesstraße abbiegen und es stellt sich heraus, es ist erneut die Route 66. Die Strecke ist allerdings genauso unspannend wie gestern Nachmittag und die wenigen Häuser an der Straße sehen echt mitgenommen aus. Ich frage mich, was einen hier überhaupt hält. Es ist so trostlos.

Nach weiteren 120 Kilometern kommen wir am Joshua Tree Nationalpark an. Ich zeige mal wieder ganz stolz unsere Jahreskarte für alle Nationalparks in den USA und vergesse zu fragen wo wir den Roadrunner "mieet, mieet!" am besten sehen können.


Unser erstes Ziel ist der Cholla Kakteengarten. Dieser Kaktus wird auch "jumping teddy bear", (springender Teddybär) genannt, weil er sobald man ihn berührt, sozusagen anspringt und nicht mehr los läßt. Es sind auch riesige Warnschilder aufgestellt, dass man aufpassen soll um nicht ausversehen an dieses garstige Gewächs drankommt.

Ich bin etwas mißtrauisch, ob der Kaktus wirklich so schlimm ist, kann mich aber von einer Probe abhalten. Aber der Beweis wird dennoch erbracht. Zwei Spanierinen machen Fotos mit einem abgebrochenen Stück Kaktus und die eine kommt mit einer der Nadeln in Berührung, versucht es abzuschütteln und schon hat sie den ganzen Bündel an den Zehen. Es sah tatsächlich so aus, ob der Kaktus sie angesprungen hat und nicht mehr los läßt. Ich helfe ihr das Ding wieder los zu werden, indem ich das Infoheftchen des Parks dafür missbrauche. Als alle Stachel draussen sind, blutet sie ziemlich stark an den Einstichstellen. Das Ding ist echt garstig und wir passen nun doppelt so gut auf. Der hinter uns laufende Russe leider nicht, und 5 Minuten später hat er ein Stück Kaktus an der Hand hängen, die er scheinbar ein bisschen zu stark geschlendert hat. Auch er blutet ziemlich stark und rennt zur Infotafel mit der Sorge das die Stachel giftig sind - sind sie aber nicht! Daniela steckt ihre Hände daraufhin in die Taschen und wir sind froh unbeschadet wieder aus dem Kaktusgarten rausgekommen zu sein.


Nach dieser Aufregung brauchen wir erstmal eine Pause. Wir suchen einen wunderschönen Picknikplatz auf, die "split Rocks", und kochen. Bratkartoffeln mit Speck und Käse, Spiegeleier und Tomatensalat stehen auf der Speisekarte und es schmeckt tausendmal besser als McDonalds gestern abend. Wir geniessen die Sonne und endlich ist es tagsüber auch wieder richtig warm. Wir machen uns langsam auf den Weg die Joshua-Bäume anzuschauen.

Der Baum ist eine Lilienart, aber bei uns besser unter Yuccapalma bekannt. Hätte ich vorher gewußt, dass ich mir Yuccapalmen anschauen gehe, hätte man sich die Spritkosten sparen können und zuhause eine Runde durch die Gartenabteilung im Bauhaus drehen können.


Ok, die Dinger im Bauhaus sind nicht halb so imposant, wie die hier im Park. Die Palmen werden bis zu 12 Meter groß und sind hier zu tausenden zu finden. Sie stehen hier in bizzaren Formen und sehen einfach wunderschön aus. Wir geniessen die Rundfahrt durch den Park und die langsam untergehende Sonne wirft ein zauberhaftes Licht auf die Szenerie. Echt schön! Ja Daniela, schöner als durchs Bauhaus zu schlendern!

Wir verlassen den Park und fahren Richtung Los Angeles.Aufgehalten durch einen Stau fahren wir bei einem riesigen Outlet-Zentrum vorbei und erstehen noch jeder ein paar supergünstige Puma-Schuhe. Das mit dem Einkaufen ist hiermit, zumindest von meiner Seite, beendet. Ich bin gespannt wie Daniela die Sache sieht.
 
(Autor: Jens)