Highway Number One

Die Monster-Erdbeere

29. Januar 2010

Wir wachen nach unserer ersten Nacht im Auto mehr oder weniger erfrischt auf. Der Ford Focus ist schon ganz schön kurz und uns tuen die Beine weh. Da war unser Falcon in Australien schon was anderes - ein richtiges Schiff im Vergleich. Nach einem leckeren Frühstück nutzen wir erst mal die Duschen des Campingplatzes und sind völlig hin und weg. Man hat das Gefühl man wird von einem Kärcher abgespritzt. Einen anständigen Wasserdruck sind wir aus Süd- und Mittelamerika gar nicht mehr gewöhnt. Danach gehen wir noch kurz zum Strand und dann fahren wir weiter die Number One hoch.

Wir stoppen in Santa Barbara und ich bin völlig begeistert von dem Städtchen. Jens war ja schon mal hier und wusste, wie schön es ist. Ich hätte hier so ein putziges Städtchen gar nicht erwartet. Wir schlendern erst mal übers Pier und danach geht es in die Stadt. Santa Barbara ist zwar in großen Teilen recht neue Stadt, aber auch die neuen Gebäude wurden dem spanischen Kolonialstil (Kalifornien hat ja mal zu Mexiko gehört) sehr gelungen angepasst.


Courthouse in Santa Barbara

Das Courthouse ist noch ein wunderschönes, altes Gebäude und es gibt dort noch einen richtig antik eingerichteten Saal mit Wandgemälden. Außerdem kann man auf den Turm, von dem man eine herrliche Aussicht auf die Stadt und das Meer hat. Danach fahren wir noch bei der hiesigen Mission vorbei und schauen uns Kirche und Kloster von außen an.

Nachdem wir nun den ganzen Tag in Santa Barbara mit Bummeln und ein wenig Sight-Seeing verbracht haben, fahren wir weiter in Richtung Norden. Wir kommen zufällig durch eine Art "Gated Community", die aber riesig ist und der Weg dadurch ist einfach herrlich. Man sieht fast keine Häuser, da die alle im Wald liegen und fährt mitten durch die Natur, obwohl man noch in der Stadt ist.


Bald geht nun die Sonne unter und wir fahren noch weiter nach Norden bis nach Guadeloupe, was morgen unser erster Stopp ist. Guadeloupe ist zwar echt klein, aber wir finden sogar noch einen Waschsalon. Muss auch mal wieder sein und ab jetzt ist ja nichts mehr mit Wäsche abgeben und nachmittags wieder abholen.

(Autor: Daniela)


Die Dünen von Guadelupe

30. Januar 2010

Als erstes stehen heute die Dünen von Guadeloupe auf dem Programm. Da sie nur 4 Meilen von Guadeloupe entfernt sind, sind wir schon früh morgens da. Leider steht am Eingang ein Schild, dass sie im Moment wegen "Flooding" (also Hochwasser) nur mit einem Allrad zu erreichen sind. Jens will es natürlich trotzdem versuchen und unser Ford Focus schafft es auch brav durch den kleinen See. Es hat wohl echt viel geregnet hier vor kurzem (in Kalifornien wurde ja in einigen Gegenden der Notstand wegen der vielen Regenfälle ausgerufen).

Als wir am Strand ankommen, sehen wir, dass sogar ein paar Fischer schon da sind. Die Dünen sind wirklich schön gelegen und das Meer ist einfach herrlich: riesige Wellen klatschen auf den Sand. Schwimmen darf man hier natürlich nicht, da es starke Unterströmungen gibt und die Wellen würden einen wahrscheinlich auch ertränken. Hier in den Dünen wurde übrigens ein Teil von "Fluch der Karibik" gedreht und der alte Schinken "Die Zehn Gebote" aus dem Jahr 1923.


Nach einem kurzen Spaziergang am Strand fahren wir weiter die Küste hoch. Im nächsten Ferienörtchen machen wir am Pier halt, schauen den Surfern ein wenig zu und Jens macht uns leckere Eier mit Speck zum Frühstück - man muss sich ja den Landesgepflogenheiten anpassen. Danach hüpfen wir wieder ins Auto und fahren weiter die "Number One" hoch.

Unser erster Stopp liegt bei einer See-Elefanten-Kolonie. Im Moment haben die See-Elefanten gerade Junge und der ganze Strand ist voll von den Tieren. Echt Wahnsinn. Wir können auf einem erhöhten Weg bis auf 5 Meter an die Tiere rangehen. Und die lassen sich von den Menschen in ihrer Nähe nicht im geringsten stören. Wir schauen den Tieren eine ganze Weile zu. Teilweise sind die richtig garstig zueinander und beißen sich gegenseitig in den Schwanz und die Männchen walzen einfach über die Kleinen hinweg. Wenn die sich nicht schnell genug aus dem Weg machen, wird so ein Baby-See-Elefant auch schon mal totgequetscht. Im Moment sind hier bestimmt 1.000 Tiere, die hier von Dezember bis März bleiben, um ihre Jungen zu bekommen und dann verschwinden sie wieder ins Meer - bis zum nächsten Dezember.


Hunderte von See-Elefanten am Strand

Danach führt uns der Weg an riesigen Steilklippen und wunderschönen Ausblicken auf den Pazifik vorbei und wir legen hunderte von Fotostopps ein. Die Küste hier ist wirklich atemberaubend! Wundervolle Strände, kleine Wäldchen wechseln sich ab mit schroffen Klippen, die mehrere hundert Meter ins Meer stürzen. Zum Mittagessen finden wir einen richtig hübschen Platz an einem kleinen Fluss, der hier ins Meer fließt. Den Pelikanen gefällt es auch hier, denn sie lassen sich immer wieder über den Fluß treiben, der für sie wie eine Wildwasserfahrt ist. Die scheinen Spaß zu haben.

Am Abend schauen wir noch kurz in Carmel-by-the-Sea vorbei. Ein wirklich süßes Örtchen. Leider sind unsere Fotobatterien nun endgültig leer und somit können wir hier keine Fotos mehr schießen. Zu allem Überfluß ist jetzt auch noch unser Telefon leer und wir können es nicht mehr anmachen.


Am Abend fahren wir ins benachbarte Monterey, um hoffentlich unser Problem mit dem Aufladen der Batterien zu lösen. Da ich schon völlig genervt bin von dem Batterie-Kram, schickt Jens mich ins benachbarte Outlet: Frust-Shopping. Anschließend fahren wir in einen Handy-Laden und fragen, ob die vielleicht ein Aufladegerät haben, damit wir das Telefon wenigstens mal so weit aufladen können, damit wir es wieder anbekommen (erst dann können wir es wieder über den Zigarettenanzünder aufladen). Leider funkioniert es bei denen auch nicht. Sie schicken uns aber zur "Radioshack" und die haben ein Universalaufladegerät. Der Typ im Laden meint aber, dass das nicht für eine Handy-Batterie funktioniert (steht aber auf der Verpackung, oh man, hier wird's echt nicht besser als in Mexiko mit der Beratungskompetenz in Fachgeschäften) und als Jens die Verpackung haben will, meint er, Nein, die gibt er uns nicht, weil es nicht funktioniert. Jens kocht und verlässt wutschnaubend den Laden. Der doofe Typ hat uns aber 55 Dollar gespart (das Gerät hätte nämlich 60 gekostet und wir bekommen eine super Alternative für 5 Dollar). Anschließend fahren wir in einen Autozubehör-Laden und dort erstehen wir alles, was wir brauchen.


Beim Durchschlendern entdecken wir eine Neuerung (zumindest für uns): Sicherungen die leuchten, wenn sie durchgebrannt sind. Bei unserem Auto im Sicherungskosten leuchtet es! Super, das Problem mit dem Zigarettenanzünder wäre also behoben und wir können unsere Batterien im Auto laden. Dann bliebe noch das Problem mit dem Telefon. Dafür findet Jens eine geniale Lösung: er kauft zwei Kabel, die im Prinzip wie Starterkabel für das Auto funktionieren, schließt diese an unser Batterieladegerät an und verbindet sie mit der Batterie des Telefons. Funktioniert! Oft sind eben die einfachsten Lösungen auch die besten. Jetzt können wir beruhigt schlafen gehen (es ist nämlich mittlerweile schon sehr spät).

(Autor: Daniela)


31. Januar 2010

Am Morgen ist herrlicher Sonnenschein und wir erkunden Monterrey. Die Stadt schläft noch und somit haben wir unser erstes Ziel, die Cannery Row, völlig für uns. Normalerweise finden sich hier Horden von Tourstisten ein, aber nicht so früh am Sonntagmorgen. Die Cannery Row wude von John Steinbeck berühmt gemacht. Hier befanden sich früher die Sardinenfabriken und er beschreibt in seinen Büchern recht eindringlich den Lärm, Gestank und die scheußlichen Arbeitsbedingung. Heute ist von den Sardinenfabriken nur noch die Fassade übrig und der Rest wurde geschmackvoll in Hotels, Souvenirlädchen und Restaurants umgebaut. Eine echt schöne Gegend hier.

Danach schauen wir im Monarchfalterpark vorbei. Hier gibt es auch Monarchfalter (die haben wir schon mal versucht in Mexiko zu sehen, hingen aber alle halberfroren am Baum). Wir sehen keinen einzigen. Irgendwie haben wir mit den Schmetterlingen kein Glück.


Danach schauen wir noch am Fisherman's Wharf vorbei und schlendern mal drüber. Wir sehen sogar im Wasser einen See-Otter schwimmen (davon gibt es nur noch 2.500 an der amerikanischen Westküste). Danach laufen wir noch um die Bucht zu einem Pier und bewundern die Seelöwen, die sich darauf niedergelassen haben. Auf dem Weg begegnen uns noch ein paar Robben. Toll, wir haben die ganze Hafenbevölkerung von Monterrey gesehen!

Am Nachmittag genießen wir noch das letzte Stück Highway Number One (auch ein herrlicher Abschnitt) und fahren dann nachmittags nach San Francisco und über die Golden Gate-Bridge. Wir sehen sie sogar ganz ohne Nebel bei herrlichem Wetter. Da nächste Stunde oder so verbringen wir erst mal mit Fotos machen.


Dann fahren wir weiter nach Sausalito, das ist ein putziges Örtchen auf der anderen Seite der Bucht, wo es Restaurants und Souvenirlädchen gibt. Am Abend fahren wir noch mal in die Stadt rein und versuchen ein günstiges Essen in Chinatown zu bekommen. Die Nacht wollen wir auf einem Campingplatz auf der anderen Seite der Bucht verbringen. Als wir dort endlich hinfinden, steht irgendwas mit "permit" dort. Aber da es schon so spät ist, stellen wir uns halt einfach hin. Die "permit" besorgen wir uns morgen.

(Autor: Daniela)