15. März 2009
Es ist schon Abend als wir auf der Otago Peninsula ankommen und wir fahren direkt zur Sandfly Bay. Dort soll es Yellow-eyed Pinguine geben, dies sind die seltensten Pinguine der Welt und es gibt nicht viele davon. Wir laufen also über den Strand und sehen dort auch gleich die seltenste Seelöwenrasse der Welt: den Hooker Seelöwen. Diese Riesenkolosse sonnen sich am Strand und wir laufen in 10 Metern Entfernung an ihnen vorbei. Das kratzt sie nicht. Ein Seelöwenmännchen kann bis zu 3 Meter lang werden und 450 Kilo schwer. So einen sehen wir dann auch am Ende des Strands und er ist wirklich respekteinflößend (ich hatte schon ein wenig Angst). Die Seelöwen können trotz ihres Gewichts auch wirklich schnell werden.
Da wir die Pinguine gerne sehen möchten, machen wir uns auf den Weg zum Ausguck. Dieser wurde extra gebaut, damit die Pinguine den Menschen nicht sehen, da sie sehr scheu sind und sonst nicht aus dem Meer kommen.
Wir warten eine ganze Weile, aber die Pinguine lassen sich nicht blicken. Vielleicht war einfach zu viel los am Strand. Da wir den Strand nicht im Dunkeln überqueren wollen (im Sonnenuntergang machen sich die Seelöwenweibchen von den Dünen aus auf den Weg ins Wasser und es kann recht unangenehm werden ihnen dann zu begegnen), machen wir uns langsam wieder auf den Rückweg.
Wir beschließen heute Nacht auf dem Parkplatz der Sandfly Bay zu übernachten und es bleibt auch noch ein weiteres Spaceship da.
(Autor: Daniela)
16. März 2009
Wir wachen morgens auf und genießen erst mal den wunderbaren Blick auf die Sandfly Bay. Die ersten Seelöwen sind auch schon wieder da und ruhen sich von einer ereignisreichen Nacht aus. Nachdem Frühstück verlassen wir die Seelöwen und machen uns auf den Weg zu den Albatrossen. Der Rückweg führt wieder über einen haarsträubenden Pass und Jens bekommt gar nicht so viel von der wunderschönen Umgebung mit, da sein Blick auf die Straße geheftet ist.
Unser Ziel heißt Taiaroa Head und dort gibt es die einzige Albatroskolonie der Welt zu bestaunen, die auf dem Festland nistet. Ein ziemlich einzigartiger Ort also. Um die Kolonie zu besuchen, muss man sich einer 60minütigen Tour anschließen und das machen wir auch.
Während der ersten halben Stunde bringt unser Guide uns viele informative Fakten über Albatrosse näher. Für den interessierten Albatrosliebhaber fasse ich hier einfach noch mal zusammen, was ich mir behalten konnte:Albatrosse suchen sich einen Partner und bleiben mit diesem ihr ganzes Leben lang zusammen. Sie sehen sich aber nur während der Paarungszeit und während der Brut- und Aufzuchtzeit. Anschließend nehmen sie sich ein Jahr eine Auszeit und umfliegen zwischen dem 40. und 60. Breitegrad die Erde. In dieser Zeit sehen sie sich nicht und unser Guide meinte, das wäre vielleicht das Geheimnis für die Langlebigkeit ihrer Beziehung :-). Ein Albatrosei wiegt 450 g, nach zwei Wochen wiegt das Junge schon 2,5 kg und gegen Ende bekommt es pro Mahlzeit 2 kg Fisch und wiegt circa einen Monat bevor es flügge wird 12 kg. Ein erwachsener Albatros wiegt nur 8 kg, somit muss der Kleine am Ende wieder auf Diät, denn er soll ja noch abheben können. Im September ist es dann soweit (nach fast neun Monaten im Nest) und das Albatrosjunge hebt zum ersten Mal ab und setzt dann gleich für die nächsten vier bis sechs Jahre keinen Fuß mehr auf festen Boden! Er umkreist die Erde und lässt sich von den Winden tragen. Nach dieser Zeit kommt er zurück ans Festland und sucht sich einen Partner, was fünf bis sieben Jahre dauern kann. Da fällt mir nur ein: drum prüfe, wer sich ewig bindet.... . Ach ja, die Vögel können vierzig Jahre alt werden und älter. Der älteste Albatros der Welt wurde, glaube ich, 69 Jahre alt.
Nach so viel Wissenswertem wollen wir die Vögel natürlich auch endlich sehen. Wir gehen also hoch in die Beobachtungsstation und können von dort aus drei Nester sehen. Die Nester befinden sich einfach am Boden und darin sitzt ein kleiner, flauschiger, weißer Ball. Die Küken sind nicht sehr aktiv und gähnen und schlafen die meiste Zeit. Leider kommt in der halben Stunde kein erwachsener Albatros zurück und wir beschließen, nach der Führung noch ein wenig an der Klippe hinter dem Parkplatz zu warten.
Nach einer halben Stunde Wartens werden wir auch wirklich belohnt: ganz unvermittelt segelt ein Albatros über uns hinweg. Es ist wirklich wahnsinnig schön, wie grazil sich dieser Riesenvogel (3 m Flügelspannweite und damit einer der größten Vögel der Erde) durch die Luft gleiten lässt. Das sieht wirklich aus wie Luftballet. Leider können wir den Landeanflug nicht sehen, aber der Vogel kreist noch ein paar Mal über der Landspitze und wir bekommen ihn somit noch ein paar Mal zu sehen.
Anschließend kaufen wir noch in Dunedin Essen ein und verlassen dann die Stadt sofort wieder. Die Natur hier ist so wunderbar, da wollen wir keine Minute in der Stadt vergeuden.
(Autor: Daniela)