Napier

Napier

8. April 2009 

Unser Weg führt uns heute nach Napier, das ist die einzige Stadt der Welt, deren Innenstadt hauptsächlich aus Art Deco-Gebäuden besteht und sie hat sich um den Status als Unesco Weltkulturerbe beworben. Da muss man also schon mal vorbeugen und sie besuchen.
 

Der Grund für die einheitliche Bauweise im Art Deco-Stil ist eher traurig. 1932 (glaube ich) wurde fast die gesamt Stadt durch ein Erdbeben zerstört und viele Menschen haben ihr Leben verloren. Da sich die Menschen aber nicht unterkriegen lassen wollten, haben sie die Stadt innerhalb von nur zwei Jahren wieder aufgebaut und dies alles im gleichen, damals sehr schicken, Stil.
 

Das Städtchen ist wirklich ganz nett und es gibt ein paar schöne Bauwerke. Wir laufen ein wenig durch die Straßen uns suchen anschließend die preisgekrönten (sauberstes Stilles Örtchen 1998) Toiletten auf. Dort kann man nämlich auch duschen. Und das für nur $1. Super - machen wir. Nachdem wir duftend aus der Dusche kommen, gehen wir noch schnell zum Waschsalon - nicht nur wir haben eine Wäsche nötig.
 

Leider ist es anschließend so spät, dass wir uns eigentlich nur noch schnell einen Schlafplatz am Meer suchen und den Blick aufs mondbeschienene Wasser genießen. Das Meer hier ist wirklich gewaltig. Es ist total windstill und bis kurz vor dem Strand gibt es auch fast keine Wellen. Aber ganz kurz vorm Land bäumen sich die Wellen mindestens zwei bis drei Meter auf und schlagen mit einer Riesengewalt auf den Strand. Schwimmen ist hier nicht ratsam. Aber schön anzuschauen ist es trotzdem.
 

(Autor: Daniela)


9. April 2009 

Die Gegend um Napier- Hawkes Bay - ist die zweite berühmte Weingegend Neuseelands und hier machen wir natürlich wieder eine kleine Weinprobentour. Da Jens ja beim letzten Mal netterweise gefahren ist, revanchiere ich mich dieses Mal und er darf ausgiebig probieren. Als erstes fahren wir Mission Estate an. Das ist ein richtig schönes Weingut auf einem Hügel, mit einem grandiosen Ausblick und in einem sehr schönen Haus gelegen (baulich sind die Weingüter hier normalerweise recht modern und nicht so schön, kein Vergleich mit Europa). Das Weingut gehört einem Orden. Wir werden nett empfangen und probieren uns durch die Weinkarte. Ganz lecker hier. Da wir aber gerade erst mit unserer Tour angefangen haben, wollen wir uns erst mal einen Überblick verschaffen. Wir fahren weiter und kehren gleich 500 Meter weiter in die Church Road Winery ein. Auch sehr leckerer Wein und sehr nette Leute. Eigentlich darf man nur vier Weine umsonst probieren und für die weiteren muss man zahlen, aber die nette Dame hinter dem Tresen schenkt uns noch einen fünften ein und das ist auch noch ein preisgekrönter Wein, der noch nicht mal mehr auf der Probierliste steht (davon haben sie nicht mehr so viel und deshalb schenken sie ihn nicht zum Probieren aus). Aber da sie ihn gerade offen hat, dürfen wir auch mal probieren. Der schmeckt wirklich sehr, sehr lecker. Ist aber auch nicht ganz billig.



Anschließend geht es zu Matariki Wines, wo wir ebenfalls sehr nett empfangen werden. Nachdem wir hier die Karte durchprobiert haben, nehmen wir doch mal einen Cabernet Sauvignon mit. Unser nächster Anlaufpunkt ist Trinity Hill, wo wir wieder den ganzen Bestand durchprobieren. Naja, ich darf den Wein ja wenigstens in den Mund nehmen, muss ihn jedoch als Fahrer wieder ausspucken. Eine widerliche Angelegenheit! 

Salvare Estate ist unser nächster Stopp. Unser Weintester hier ist wirklich ausgesprochen nett und wir werden sogar in den Weinberg zum Traubenprobieren geführt. Und ein freies Mittagessen gibt es auch noch. Da das Estate nämlich auch Olivenöl, Vinaigrettes und Dukkha (eine arabische Gewürzmischung) macht, bekommen wir noch Brot, um die Köstlichkeiten zu probieren. Wir kaufen zwar keinen Wein, lassen uns aber dazu hinreißen, Dukkha zu kaufen. Nun ist es schon nach drei Uhr und wir müssen uns etwas beeilen, denn die meisten Weingüter machen spätestens um 17 Uhr zu. Wir fahren also nur ein paar hundert Meter und legen einen Stopp bei Ngatarawa & Farmgate, wo wir wieder fleißig probieren, nichts kaufen, aber trotzdem Walnüsse (die sehr lecker sind) und Maronen sammeln dürfen. Wirklich sehr, sehr nett die Dame.

Mission Estate Winery

Dann noch schnell zwei Stopps bei Abbey Cellars und Alpha Domus. Abbey Cellars ist erst sechs Monate offen und ein modernes Gebäude, was aussieht wie eine Abtei. Dort sind die Weine auch hervorragend und wir kaufen einen Roten. Alpha Domus ist das ein Gegensatz zu den meisten von uns besuchten Weingütern, denn hier findet das Tasting mitten in der Produktion statt und wir sehen, wie der Wein frisch abgefüllt wird. 

Eigentlich wollten wir unsere Tour bei Sileni (einem wunderschönen Weingut) beenden, aber die wollten doch glatt Geld fürs Probieren haben. Neee, zahlen wollen wir nix. Also fahren wir wieder und finden doch noch einen netten Abschluss bei CJ Pask Winery. Dort treffen wir Kendra. Sie ist Deutsche, lebt aber gerade in Neuseeland, nachdem sie nach einem working holiday irgendwie "hängengeblieben" ist. Wir unterhalten uns sehr nett und vergessen fast das Probieren darüber. Am Ende tauschen wir noch email-Adressen aus. Das Tasting war wirklich ausgesprochen nett mit so einer netten "Schankdame".
Außerdem dürfen wir noch einen Schluck "Federweißer" probieren, aber als Getränk kennen die das gar nicht. Wir schwärmen also von Federweißer und Zwiebelkuchen. 

Nachdem ich meinen nun schon recht betrunkenen Ehemann wieder ins Auto verfrachtet habe, fahren wir zu unserem Campingplatz am Strand und kochen eine leckere Gemüsepfanne.
 

(Autor: Daniela)


10. April 2009 

Heute Morgen wollen wir uns noch schnell das Gebäude der National Tobacco Company anschauen. Als wir auf die Hauptstraße fahren und beschläunigen, macht es einen Riesenschlag. Irgendwas haben wir verloren! Ja, wir hatten gestern unser Schneidebrettchen, ein Messer und den Kartoffelschäler auf das Autodach gelegt und wohl vergessen. Das Brettchen ist in tausend Teile zersprungen, das Messer ist noch benutzbar und der Schäler ist ok. Zu unserem Verdruß stellen wir ein paar Tage später fest, dass wir auch den Löffel aus dem guten Bundeswehrbesteck auf dem Dach liegen hatten und den haben wir verloren. Wir sind echt traurig darüber, da wir das Besteck ja zur Hochzeit bekommen hatten uns es uns jetzt schon um die halbe Welt begleitet hat.
 

Das Gebäude der Tabakfirma ist sehr schön, aber da es hierin Napier nicht viel mehr zu machen gibt, machen wir uns auf den Weg nach Taupo.
 

(Autor: Daniela)