Morelia

8. Januar 2010

Dort angekommen regnet es immer noch wie aus Kübeln und wir gönnen uns mal ein Taxi zum Hotel. Das hat heute kein heißes Wasser, da man in Morelia umweltbewusst ist und auf Solarenergie setzt - und die Sonne war heute noch nicht da. Dafür gibt es eine Vergünstigung.

Das Zimmer ist echt grauenhaft und vom Bad stinkt es im ganzen Zimmer nach Abfluss (es gibt natürlich keine Badezimmertür) und es ist saukalt. Oh man, wir haben es echt satt in so schäbigen Absteigen zu wohnen. Wir sind ja nur froh, dass wir Schlafsäcke dabei haben, ansonsten wären wir schon zehn Mal erfroren und fünfzehn Mal vor Ekel gestorben, da im Bett Haare oder so sind und es nach der letzten Benutzung nur halbherzig glattgezogen wurde.

Am Abend gehen wir noch kurz in die Stadt und schauen uns noch ein Wandgemälde an, das den mexikanischen Freiheitskampf darstellt (es ist im Justizpalast, glaube ich). Ist wirklich super und Jens gefällt der riesige Adler darauf ganz besonders gut. Danach setzen wir uns in ein nettes Cafe, essen was und frieren weiter.

(Autor: Daniela)


9. Januar 2010

Am Morgen gehen wir erst mal Wäsche waschen und hier ist das zweite Mal auf unserer ganzen Süd- und Mittelamerika-Reise, dass wir selbst waschen (naja, abgesehen von der Handwäsche in Brasilien, da uns dort das Waschen zu teuer war). Anschließend geben wir Morelia noch eine Chance und die Sonne kommt sogar heraus. Das Kolonialstädtchen sticht durch nichts besonderes hervor und wir schauen uns halt ein paar alte Häuser, die Kathedrale und den dazugehörigen Jardin an.

Doch, etwas Erwähnenswertes gibt es: den Süßigkeitenmarkt. Dort erstehen wir irgendeine klebrige Süßigkeit, die aus karamelisierter Kondensmilch gewonnen wird (ich find's ganz lecker, Jens findet's scheußlich) und einen Brocken geraspelte Kokosnuß, der ebenfalls karamelisiert wurde (finden wir beide ganz lecker).


Nach einem kleinen Mittagssnack machen wir uns auf den Weg zum Busbahnhof und fahren drei Stunden zurück in die Richtung, in der Mexiko-City liegt. Dort liegt in der Nähe von Ocampo das Monarchfalter-Schutzgebiet, wo man zu dieser Zeit die Schmetterlinge wunderbar beobachten kann. Der Bus schmeißt uns in San Felipe raus und wir nehmen uns ein Colectivo-Taxi, dass uns mal wieder übers Ohr haut. Das ständige Übervorteilen, sobald sich eine Gelegenheit bietet, geht uns mittlerweile ganz schön auf die Nerven.

Wenigstens finden wir schnell ein Hotel (es gibt hier nur 2 und es regnet auch noch in Strömen). Am Abend machen wir eine Runde durch die Stadt und essen etwas an einer Burgerbude auf dem Marktplatz. Die Tochter der Besitzerin ist ganz selig, dass sie mit uns Englisch sprechen kann, da sie die letzten vier Jahre in den USA gewohnt hat. Wir können uns gar nicht vorstellen, wie das sein muss, wieder hierher in ein so gottverlassenes Nest zu kommen. Den Abend verbringen wir damit lustige, mexikanische Spielshows zu gucken und schlafen früh.

(Autor: Daniela)