Mexiko-City

Zocalo

28. Dezember 2009 

Wir nehmen einen frühen Bus nach Mexiko City und kommen dort auch schon um 11 Uhr an. Unser Hostel finden wir auch sehr schnell - hier in Mexiko gibt es ein sehr effektives U-Bahn-System, was das Herumkommen extrem einfach macht. Wir haben uns im 10-Bett-Zimmer eingebucht, mal sehen, wie viele Schnarchnasen da noch residieren. 

Da wir für Mexiko City nur 5 Nächte eingeplant haben, machen wir uns auch gleich auf den Weg und schauen uns die Stadt an. Als erstes holen wir uns bei der Touristeninfo einen Stadtplan, was sehr merkwürdig vonstatten geht. Wir haben noch ein paar Fragen und der Herr hinter der Theke erklärt uns, dass er nicht mehr viele Stadtpläne hat und es somit auf unsere Fragen ankommt, ob er uns einen gibt! Wir sind erfolgreich und bekommen einen - Juchu! 

Als erstes schauen wir uns den Zocalo an. Dieser ist nach dem Tiananmen Square in Beijing und dem Roten Platz in Moskau, der drittgrößte der Welt. Cool, wir habe alle drei auf unserer Reise gesehen. Im Moment ist hier das Wintermagieland aufgebaut und es gibt eine Eisbahn, einen Schneeballschlacht-Arena, eine Eisrutsche auf der man mit LKW-Reifen runterrutschen kann, eine Schneemobilpiste und ein Zelt, wo man Schneemänner bauen kann. Das ist schon witzig bei über 20 Grad Außentemperatur. Es wird jedenfalls super von den Leuten genutzt und der Platz ist tierisch voll. Es ist sogar ein kleiner Weihnachtsmarkt mit Hütten aufgebaut. Glühwein fehlt leider.


Universitaet von Mexiko-City

Anschließend schlendern wir ein bisschen durch die Straßen rund um den Zocalo, schauen uns ein paar alte Gebäude und Kirchen an und fahren danach zur Universität von Mexiko City. Diese ist nämlich auch Weltkulturerbe. Die Bauten dort sind alle recht modern aus den Fünfziger Jahren und nicht wirklich schön. Das Schmuckstück ist die Bibliothek, das ist ein Hochhaus, das auf allen vier Seiten komplett mit Mosaiken verziert ist. Diese stellen die Vergangenheit Mexikos, die Zukunft und die Gegenwart dar. Dieses Gebäude ist wirklich schön. 

Anschließend sind wir völlig fertig von dem vielen Herumlaufen und fahren zurück zum Hostel zum Abendessen - das ist nämlich in unserem Übernachtungspreis mit drin. Naja, wirklich viel erwartet haben wir nicht und es ist auch nicht wirklich gut. Es gibt verkochtes Gemüse, Rührei, Reis und natürlich Bohnen. 

(Autor: Daniela)


Casa Estudio Diego Riveira y Frida Kahlo

29. Dezember 2009 

Heute haben glücklicherweise wieder alle Museen auf und da Mexiko City wirklich viele erstklassige Museen zu bieten hat, beginnen wir gleich mit der Besichtigungstour. Unser erster Stop ist das Museo Casa Estudio Diego Rivera und Frida Kahlo. Nach ihrer Rückkehr aus den Vereinigten Staaten haben die beiden dieses Haus in San Angel (einem der besseren Viertel Mexiko Citys) gebaut. Es sind eigentlich zwei Häuser: ein größeres braunes und ein kleines blaues Haus. Diego hat in dem großen gewohnt und Frida in dem kleinen. Beide hatten jeweils ihr Atelier in ihren Häusern und sonstige Wohnräume: Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche, Bad. Diego Riveira und Frida Kahlo sind zwei der berühmtesten Maler Mexikos. Riveira war vor allen Dingen für seine riesigen, monumentalen Wandgemälde bekannt und Frida hat sehr viele Selbstbildnisse gemalt, die oft die leidende Frida dargestellt haben. Sie hatte in sehr jungen Jahren einen Unfall in einer Straßenbahn, der sie für einige Monate ans Bett fesselte und eigentlich wurde ihr prophezeit, dass sie nie wieder laufen würde können. Mit viel Willenskraft konnte sie nach einigen Monaten wieder laufen, hat aber ihr ganzes Leben unter sehr starken Schmerzen gelitten und später musste sogar ein Bein amputiert werden. Diego hat Frida fast kontinuierlich mit anderen Frauen betrogen, was sie meist klaglos hingenommen hatte. Aber nachdem sie ihn mit ihrer Schwester Cristina erwischt hat, hat sie sich scheiden lassen und zog aus dem gemeinsamen Anwesen aus in ihr Elternhaus: das berühmte Blaue Haus. 

Nach einigen Jahren sind Diego und Frida aber wieder zusammen gekommen und haben dann sogar wieder geheiratet und den Rest ihres gemeinsamen Lebens verbrachten sie im Blauen Haus, wo Frida verstarb. 


Das Blaue Haus

Anschließend gehen wir zum Museo del Carmen, was ein ehemaliges Kloster ist. Es ist riesig und wirklich interessant zu besichtigen. Es gibt noch allerlei Kunstgegenstände aus dem Klosterbesitz, der dort ausgestellt ist. Das Highlight sind jedoch Mumien, die während der Revolution ausgegraben wurden und seitdem im Kloster ausgestellt werden. Während der Revolution wurde das Kloster überfallen und auf der Suche nach den vermeintlichen Schätzen des Klosters wurde unter dem Kloster gegraben und man fand die Mumien. Diese sehen wirklich furchteregend aus - viele wirken wie Zombies aus einem Horrorfilm, sie haben verzerrte Gesichter, an vielen ist die Haut noch dran, aber sie sieht teilweise irgendwie abgefressen aus und eine sieht aus wie Gevatter Tod höchstpersönlich: ein Totenkopf und ein schwarzes Cape. Irgendwie echt gruselig. 

Unser nächster Stopp ist das Blaue Haus. Ich vermute schon, dass total viel los ist und Jens meint, dass ich das bestimmt überbewerte, so bekannt sei das nun auch nicht. Der Besuch dauert ewig und wir bewegen uns im Gänsemarsch durch das Museum. Hier kann man das Elternhaus und das spätere Wohnhaus von Frida Kahlo bewundern. Es gibt zwei Räume mit Bildern und anschließend kommt man in die persönlichen Wohnräume, ein Esszimmer, eine Küche (die echt schön ist und ganz im mexikanischen Stil mit bunten Kacheln gehalten ist), ihr Atelier mit ihrem Rollstuhl vor der Staffelei und ihr Schlafzimmer. Außerdem gibt es im Moment noch eine Sonderausstellung mit Fotos aus dem Leben Fridas und ihrer Angehörigen. Das Blaue Haus ist wirklich toll und ich wollte es nach dem Film "Frida" schon ewig gerne mal sehen.


Im Blauen Haus

Das nächste Museum ist das Museo Leo Trotzki. Wahrscheinlich das einzige Museum der Welt, dass ihm gewidmet ist. Nachdem Lenin starb, hat Stalin Trotzki zum Tode verurteilt und dieser hat dann im Ausland Asyl gesucht. Dies hat sich recht schwierig gestaltet und er hat eine wahre Odysee um die Welt auf sich genommen. Mit der Hilfe Diego Riveiras, der selbst ein Anhänger der Sozialisten war (er hat das Rockefeller Center in New York mit einem riesigen Wandgemälde ausgemalt und Lenin darauf verewigt, was Rockefeller natürlich nicht gefiel. Als Riveira das Entfernen verweigerte, wurde das ganze Gemälde kurzerhand übermalt), hat Trotzki dann Asyl in Mexiko bekommen. Er wohnte eine kurze Zeit im Blauen Haus und hatte eine Affaire mit Frida. Aber auf Druck seiner Frau Natalia, der das natürlich nicht gefiel, haben sie sich dann ein eigenes Haus, nicht weit entfernt, gesucht. Dieses Haus gleicht mehr einer Festung als einem Wohnhaus. Trotzki lebte in ständiger Angst vor einem Attentat von Stalin und hat sich völlig verbarrikadiert und von der Außenwelt zurückgezogen. 1940 gelang es dennoch einem der Schergen Stalins (ein Bekannter Trotzkis, der sich jahrelang sein Vertrauen erschlichen hat) einen Angriff auf Trotzki auszuführen: er erschlug ihn mit einem Eispickel und Trotzki erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. 

Den Abend verbringen wir im Internetcafe, um endlich mal die Bilder von unserer Speicherkarte auf die Festplatte zu kopieren und unsere Webseite auf den neusten Stand zu bringen. Leider werden wir nicht ganz fertig und müssen wohl noch ein zweites Mal her - aber wenn man schon mal ein virenfreies Internetcafe mit einigermaßen guten Computern gefunden hat, muss man das ja auch nutzen. 

(Autor: Daniela)


Museo de Bellas Artes

30. Dezember 2009

Heute ist wieder ein Tag, der vollgepackt mit Museen ist. Den Anfang bildet das Museo de Bellas Artes, hier gibt es ein paar Wandgemälde von Diego Riveiro zu bewundern und es findet gerade eine Sonderausstellung von Friedemann statt. Anschließend machen wir uns auf den Weg zum Museo Casa Luis Barragan. Das Haus gehört zum Weltkulturerbe und man kann es nur mit vorheriger Anmeldung besuchen. Außerdem steht es noch nicht mal in unserem Reiseführer drin. Ich hatte am Montag angerufen und einen Termin für heute bekommen.
 

Von außen ist das Haus total unscheinbar, außer ein kleines Unesco-Schild lässt nichts vermuten, dass hier eine Sehenswürdigkeit ist. Wir hatten eigentlich erwartet, dass kein Mensch da ist, aber unsere Gruppe ist echt riesig. Barragan war Architekt und dies war sein Wohnhaus. Es gibt wohl echt viele archiktekturbegeisterte Leute. Leider ist das Fotomachen verboten (die Rechte wurde verkauft und diese Firma erlaubt dies nicht). Das Haus wurde 1948 von Barragan bezogen und wirkt recht modern. Es gibt sehr hohe Decken und er hat immer wieder durch Raumteiler kleinere Oasen der Ruhe geschaffen. Außerdem sind wohl die Fensterläden, welche im fast geschlossenen Zustand Kreuze bilden, sehr berühmt. Dann gibt es noch eine Freitreppe, die an der Wand herabführt und für viele Architekten eine Inspiration war. Alles in allem ist die Führung schon sehr interessant und sein Baustil soll die mexikanische Architektur für immer verändert haben, aber wohnen wollte ich in dem Haus nicht - dafür wirkt es viel zu kalt (es hat Betonboden und die verputzten Wände wirken auch recht kahl). Barragan wollte die Außenwelt ausschließen und somit gibt es kaum Fenster zur Straße (nur vom Gästezimmer aus) und Außenwände sind sogar ganz unverputzt. Dafür hat er riesige Fenster, die zu seinem Garten gehen, eingebaut. Sein Atelier geht zwar zur Straße raus, aber er hat drei Wälle gebaut, die zwar jede Menge Licht reinlassen, aber keinen Blick von der Straße gewähren.


Der Kalenderstein

Danach geht es ins Highlight Mexiko Citys: das Museo de Anthropologia - eines der besten Museen der Welt. Und das glaube ich auch. Von einem Innenhof abgehend, gibt es verschiedene Ausstellungsräume, die sich je einem Thema widmen: die frühen Kulturen Mexikos, die Mayas, die Kulturen des Norden und  Westens, die Kulturen des Ostens. Dort gibt es unzählige Schätze zu bewundern, die bei den Ausgrabungen der großen Stääten, wie Palenque, Chichen-Itza, Monte Alban, Teotihuacan, Tula und noch viele weiter weitere gefunden wurden. Es gibt Steinfiguren, Tonfiguren, Tongefäße, Schmuck, Statuen, Skulpturen, Stelen, Schriftstücke und noch vieles, vieles mehr zu bewundern. Außerdem einige riesige, farbige Nachbildungen der Tempel. Das Herzstück der Ausstellung ist jedoch der Kalenderstein - der als der Mayakalender in die Geschichte eingegangen ist. Diese Bezeichnung stimmt jedoch nicht ganz, denn der Stein ist nicht wirklich ein Kalender sondern eher Darstellung des Kosmos aus aztekischer Sicht. Er wurde an der Stelle des heutigen Zocalo 1790 wiederentdeckt und stand jahrelang einfach an die Kathedrale gelehnt da. Der Stein ist riesig und wiegt 24 Tonnen.


Nach dem Museumsbesuch sind wir echt fertig. So viele Eindrücke müssen erst mal verarbeitet werden. Aber eine Sehenswürdigkeit wollen wir uns doch noch anschauen: den Buchladen Pendulo. Der gehört, laut Guardian, zu den zehn schönsten Buchläden der Welt und da ich ja Buchläden liebe, müssen wir da natürlich hin. Der Buchladen ist auch echt schön: er hat eine alte Häuserfront, es gibt ein Restaurant und ein Café drin und man kann sich gemütlich in Sessel setzen und in den Büchern schmökern. Hier kann man einige Zeit verbringen.

Da wir keine Lust auf den Fraß im Hostel haben und zur Feier des Tages wollen wir mal in ein schönes Restaurant gehen. Wir haben uns eines aus dem Reiseführer ausgesucht, das hat jedoch zu als wir dort ankommen. Naja, dann nehmen wir eben die U-Bahn und fahren zum nächsten, was sicht gut angehört hat. Auch zu. Mann, das ist ja echt wie verhext. Das dritte Restaurant unserer Wahl hat offen! Ich bestelle mir ein Straußensteak (Avestruz :-)) und Jens ein Rindersteak -  beides sehr, sehr lecker!
 

Danach fahren wir zurück zum Hostel und fallen völlig fertig ins Bett. 

(Autor: Daniela)


Casa Luis Barragan

31. Dezember 2009 

Frohes Neues Jahr! 

Der letzte Tag des Jahres und wir können euch jetzt schon mit Sicherheit sagen, dass wir im nächsten Jahr nach Hause kommen. 

Wir schlafen wenigstens mal bis 9 Uhr aus (damit wir heute Abend kräftig feiern können) und dann stehen noch zwei Museen an. Zuvor gehen wir aber zum Palacio Nacional, wo es auch ein paar Wandgemälde von Diego Riveira zu bewundern gibt. Das beeindruckendste befindet sich über dem riesigen Treppenaufgang und stellt die Geschichte Mexikos dar - von der Zeit vor der Konquista bis ins 20. Jahrhundert. Wirklich Wahnsinn, was man mit einem einzigen Bild ausdrücken kann. Diese Wandgemälde wurden von einem früheren Bildungs- und Erziehungsminister sehr befürwortet, da er der Meinung war, dass in einem Land, in dem ein Großteil der Bevölkerung weder Lesen noch Schreiben kann, Bildung über Kunst und bildliche Darstellung weitergegeben werden kann. 

Das erste Museum, welches wir besuchen, ist das Museo Mural Diego Riveira - hier gibt es eines seiner berühmtesten Werke "Sonntagsträumerei auf der Alameda" zu bewundern. Es wurde auch eine Tafel mit Erklärungen aufgestellt und es ist wirklich beeindruckend wie viele historische Persönlichkeiten und Begebenheiten auf diesem Wandgemälde dargestellt sind. Das Gemälde befand sich ursprünglich in einem Hotel, wurde aber nach einem verheerenden Erdbeben hierher gebracht.



Danach gehen wir noch ins Museo de Arte Moderno, wo es ebenfalls gerahmte Bilder von Riveira und ein Bild von Frida Kahlo zu bewundern gibt. Ansonsten gibt es noch sehr interessante, moderne Skultpuren und Installationen zu sehen. Leider schließt das Museum heute früher und somit schaffen wir einen Saal nicht.


Anschließend schlendern wir noch über einen Markt mit Souvenirs und gehen dann zurück ins Hostel. Vor dem Abendessen ruhen wir uns noch kurz aus und dann geht auch die Party schon los. Wir verbringen den Abend bis um kurz vor 12 im Hostel, quatschen ein bisschen mit den Leuten hier und genießen die 2 für 1 Cocktails. Um 12 gehen wir auf den Zocalo, das ist hier DER Platz überhaupt, und die einzigen, die wir hier sehen, sind ein paar, ebenso wie wir, verwirrte Touristen. Es ist kein Mensch da. Das gibt es doch nicht! 

Dann nehmen wir ein Taxi zur Reforma, wo ein Konzert stattfindet und dort erhaschen wir noch einen kurzen Blick aufs Feuerwerk, was dann aber auch schon zu Ende ist. Wir lauschen ein wenig der Musik, die eine Mischung aus Roy Black und Howard Carpendale ist, aber alle Mexikaner, ob groß ob klein singen lautstark mit. Hmmm, neee hier bleiben wir nicht. Wir haben leider die Finnen, mit denen hierwaren verloren, und wollen uns schon auf den Heimweg machen, als wir an einer Bar vorbeikommen, die echt guten spanischen Rock spielt. Da kehren wir ein, genießen die Band und trinken noch ein Bier. Dann ist die Band fertig und es kommt eine neue und die spielt: Salsa! Wir tanzen also noch ein wenig und auf einmal wird Jens von einem Mädel aufgefordert und mich fordert ebenfalls ein Mexikaner auf. Als Frau ist das ja recht einfach mit jemand anderem zu tanzen (bin dem Typ nur ein Mal auf den Fuß getreten), aber Jens fand es wohl nicht so einfach, da das Mädel auch ganz andere Schritte gemacht hat. Leider ist die Band dann auch fertig und wir treten unseren Heimweg an. 

Im Hostel gehe ich völlig fertig ins Bett und Jens trinkt noch einen Absacker und verzieht sich dann auch ins Bett. 

War echt ein schönes, lustiges Neujahr! 

(Autor: Daniela)


1. Januar 2010 

Nachdem wir erst Mal bis um 12 Uhr geschlafen haben und das Frühstück verpasst haben, gönnen wir uns einen Burger bei Burger King. Danach geht es zum Souvenir-Shopping. Mein tollster Ehemann der Welt (der meint, dass ich ein Schleimer wäre) hat mir versprochen, dass ich mir noch ein Souvenir kaufen darf und das machen wir jetzt. 

Anschließend hängen wir einfach noch ein wenig rum, Jens schläft, ich hole das Berichteschreiben der letzten Tage auf und dann soll es abends noch ins Internetcafe gehen. 

(Autor: Daniela)


2. Januar 2010

Zum Abschluss fahren wir noch nach Xochimilco: das ist ein Teil, der vom alten Kanalsystem in Mexiko übrig geblieben ist. Bevor die Spanier kamen, war da, wo heute Mexiko-City ist, nämlich ein riesiger See, in den die Azteken so eine Art Inselchen gebaut haben. Und diese waren von Kanälen durchzogen. Und ein kleiner Teil davon ist in Xochimilco erhalten geblieben. Das ist heutzutage am Wochenende ein superbeliebtes Ausflugsziel der Hauptstädter. Man kann sich hier bunte Boote mieten und sich damit über die Kanäle schippern lassen. Da wir nur zu zweit sind und somit ein ganzes Boot nehmen müssten (was uns zu teuer ist), suchen wir ziemlich lange herum bis wir die lancha publica finden. Das ist ein öffentliches Boot, was für einen Bruchteil des Preises die gleiche Strecke fährt.


Karnevals-Atmosphäre in Xochimilco

Die Fahrt ist echt lustig: es gibt überall Musik, da Mariachi-Bands mit ihren Booten unterwegs sind und für ein paar Peso an die Mietboote andocken. Dann fahren mit kleineren Booten fliegende Händler zwischen den Booten herum und docken an und verkaufen Micheladas. Eine Michelada ist ein Liter Bier, der mit Tabasco, Worcestersauce, Salz und Zitrone gemischt wird und in einem Becher mit Chili-Pulver-Rand gereicht wird. So eine probieren wir auch, ist aber nicht so unser Fall (Jens schüttet heimlich die Hälfte in den Kanal und da war Bier drin!).

Das Ende der Fahrt liegt an einem kleinen Markt, wo es Schnick Schnack und Essen zu kaufen gibt. Nicht so spektakulär, aber die Fahrt ist ja auch das eigentlich Erlebnis hier. Xochimilco bildet übrigens zusammen mit den Kolonialbauten in Mexiko-City ein Weltkulturerbe. Die Essensverkäufer hier sind echt witzig, sobald neue Leute kommen, schreien sie sich die Seele aus dem Leib, um die Konkurrenz zu übertönen.


Jens und seine Michelada

Nach diesem wirklich schönen Erlebnis in richtiger Karnevals-Atmosphäre fahren wir zurück ins Hostel, holen unsere Sachen und machen uns auf den Weg zum Busbahnhof, um nach Puebla zu fahren.

(Autor: Daniela)