Oaxaca

Monte Alban

8. Dezember 2009 

Wir kommen pünktlich und einigermaßen ausgeschlafen in Oaxaca an und machen uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Die Stadt ist relativ teuer und nachdem wir bestimmt zwei Stunden rumgelaufen sind, entscheiden wir uns für eine, da es einfach nicht günstiger wird. Die wollen hier teilweise 15 Euro für uns beide in einem Dormzimmer! Wir finden fürs gleiche Geld ein Zimmer mit geteiltem Bad, aber wenigestens sind nur wir beide im Zimmer. 

Danach gehen wir schnell auf dem Markt was essen und fahren zur Festung Monte Alban. Das ist eine präkolumbische Festung, die über Oaxaca auf einem Berg liegt und von den Zapoteken angelegt wurde. Dazu haben sie erst mal den ganzen Berg abgetragen, um oben eine flache Fläche zu schaffen. Das ist schon mal schwer beeindruckend. Der Plaza Grande ist ebenfalls überwältigend: auf beiden Seiten stehen riesige Pyramiden und in der Mitte und an den Seiten befinden sich auch noch richtig viele Gebäude. Wir steigen auf eine der Pyramiden hoch und genießen die Aussicht über die Anlage und über das ganze Tal. Die Zapoteken hatten nämlich hier oben ihre Stadt errichtet, damit sie die umliegenden Dörfer (von denen sie  auch versorgt wurden) im Auge  behalten konnten.


Monte Alban

Nachdem wir die Besichtigung beendet haben, fahren wir wieder runter nach Oaxaca und gehen eine heiße Schokolade trinken. Die Maya kannten dieses Getränk schon als Göttertrunk und unsere ist sogar mit Zimt, Mandeln und Chili verfeinert. Unendlich lecker! Dann laufen wir durch die Stadt zurück in Richtung unserer Unterkunft. Wir schauen uns auf dem Weg den Zocalo, so heißt in Mexiko der große Platz im inneren jeder Stadt (das kommt von dem Wort Sockel, denn in Mexiko City wurde auf dem Hauptplatz ein Sockel für irgendwas errichtet und dann nie fertiggebaut und so werden nun alle Hauptplätze in ganz  Mexiko Zocalo genannt) an und laufen weiter zur Santo Domingo-Kirche, die von innen wunderschön mit Gold und Figuren ausgeschmückt ist, an. 

Abends gehen wir in ein Restaurant, was sich auf die Fahne geschrieben hat, die hiesigen Spezialitäten anzubieten. Die Küche von Oaxaca ist wohl sehr berühmt und soll auch richtig gut sein. Eines der Highlights hier ist Mole, das ist eine Chilisauce, die aus über 50 Zutaten bestehen soll und ganz besonders lecker ist die auf Schokoladenbasis. Jens möchte sich ein Hühnchen mit Mole bestellen, aber Hühnchen ist aus (gut, dass hier 80% der Gerichte mit Hühnchen zubereitet werden) und entscheidet sich dann für ein Rindfleisch, was recht uninspiriert und einfach ist. Ich bestelle mir dafür was Gewagteres: große Chili mit Grashüpfer gefüllt. Und es ist echt richtig lecker! Und es sind ganz viele, kleine Grashüpfer drin. Jens ist mutig und probiert auch etwas von meinem Gericht und er ist sehr angetan. 

Anschließend gehen wir nach Hause und genießen es mal wieder eine Nacht in einem Bett statt in einem Bus zu verbringen. 

(Autor: Daniela)


Iglesia Santo Domingo

9. Dezember 2009 

Heute morgen bin ich leider ganz schön angeschlagen, da ich mir wohl im Bus durch die Klimaanlage die Grippe geholt habe. Ich habe rasende Kopfschmerzen, aber da wir ja eigentlich heute Nacht weiterfahren wollen, schleppe ich mich ein wenig durch die Stadt. Wir gehen ins Museo de las  Culturas de Oaxaca, was sich im stillgelegten Kloster Santo Domingo befindet. Das Museum ist riesig und wirklich toll gemacht: es gibt ganz viele archeologische Funde aus der Umgebung (unter anderem ein ganzes Grab mit Grabbeigaben aus Monte Alban) zu bewundern und auch einige neuere Schätze aus der Kolonialzeit und aus dem heutigen Oaxaca. Außerdem gibt es überall Tafeln, die alles erklären. 

Wir beschließen dann, doch noch einen Tag in Oaxaca zu bleiben und noch mal in ein anderes Hotel mit eigenem Bad umzuziehen, damit ich mich ein wenig auskurieren kann, denn ich habe das Gefühl, dass mir der Schädel platzt. 

(Autor: Daniela)


Grashuepferstand auf dem Markt

10. Dezember 2009 

Da wir erst morgen früh fahren wollen (wir haben vom 1.-Klasse-Bus auf den wesentlich günstigeren 2.-Klasse-Bus umgeschwenkt), haben wir noch den ganzen Tag in Oaxaca. Wir fahren erst mal zum Busbahnhof, um uns nach den Abfahrtszeiten zu erkundigen. Danach laufen wir über den Markt und ich kaufe mir die hiesige Spezialität: chapulines oder auf deutsch frittierte Grashüpfer. Das sind die gleichen, die ich vorgestern in meinem Essen hatte, aber leider sind sie jetzt kalt und schmecken nicht ganz so gut. Aber ich esse wenigstens ein paar. Jens, das Mädchen, stellt  sich total an und will die Grashüpfer partout nicht probieren. Nichts zu machen!


Der "Marktplatz" Oaxacas

Wir gehen noch mal bei Mayordomo vorbei und gönnen uns eine heiße Schokolade, die ist wirklich so lecker! Dann gehen wir zur Kirche Soledad, die die schönste Oaxacas sein soll. Uns hat jedoch mehr Santo Domingo beeindruckt. Wir schlendern danach noch ein wenig durch die Stadt und lassen uns zur Mescal-Probe in ein Geschäft ziehen. Mescal ist wie Tequila ein Getränk, was aus Agave gemacht wird. Beim Tequila wird lediglich die Schnapsagave verwendet und der Mescal kann aus verschiedenen Agavenarten gemischt werden. Die Probierdame ist recht großzügig und wir probieren uns durch so viele Sorten durch (Mokka, Mango, Haselnuss, Cappucchino, Mandel, Erdbeere, Walnuss), dass wir danach ein wenig angeheitert sind. Echt lecker diese Mescalvarianten und wir kaufen uns eine Flasche Mokka-Mescal und kaufen in einem anderen Geschäft noch eine Flasche puren Mescal. 

Am Abend gehen wir noch in ein Gesundheitsrestaurant um die Ecke, die ganz, ganz leckere Fruchtsäfte und riesige Sandwichportionen servieren. 

(Autor: Daniela)


11. Dezember 2009 

Eigentlich wollten wir heute bereits um 9 Uhr losfahren, aber der Bus kommt einfach nicht. Also warten wir am Busbahnhof bis um 10:30 Uhr auf den nächsten Bus. Eine nette, alte Mexikanerin kommt und fragt, wo wir hinwollen und sie würde versuchen, rauszufinden, ob noch ein anderer Bus fährt. Wir haben aber schon ein Ticket für den um 10:30 Uhr gekauft und versuchen ihr das zu erklären. Sie stinkt leider so durchdringend nach Pisse, dass wir froh sind, als sie weitergeht. Also sowas haben wir auf unserer ganzen Reise noch nicht erlebt, echt ekelhaft. Obwohl sie echt nett war und auch gar nicht verwirrt oder so gewirkt hat. 

Der Bus kommt dann auch endlich und der unendliche 7-stündige Ritt über Berge in Haarnadelkurven beginnt. Wir haben das Gefühl, es endet nie. Nach etwas mehr als der Hälfte ist mein Po taub und zähle die Minuten bis wir ankommen: leider noch ganz schön viele. Da wir erst nach 18 Uhr in Pochutla ankommen, bleibt uns entweder das teure Taxi nach Mazunte (wo wir heute eigentlich hinwollten) oder wir übernachten hier. Das machen wir dann auch. Ein Hotel ist schnell gefunden und wir gehen heute Abend Crepes essen. Hier gibt es tatsächlich einen kleinen Laden mit Crepes, obwohl es hier wirklich nich touristisch ist. Die Mexikaner mögen das wohl auch. 

(Autor: Daniela)